100 Millionen Euro für neues Gefängnis
2025 soll neues Gefängnis im Norden von Klagenfurt fertiggestellt sein. Neue Justizanstalt in Flughafen-Nähe wird Platz für 425 Insassen bieten.
So hohen Besuch gab es beim BIG-Standort in Klagenfurt wohl selten: Heute, 16. Oktober 2020, kam Justizministerin Alma Zadić (Grüne) aus Wien nach Klagenfurt, um mit Landeshauptmann Peter Kaiser, Vzbgm. Jürgen Pfeiler und BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner den Gewinner des Architektenwettbewerbes – „Zinterl Architekten“ – zu präsentieren.
Ein Ort der Resozialisierung
„Ein Gefängnis baut man ja auch nicht alle Tage, im Zentrum bei diesem Bau steht die Resozialisierung. Immerhin eilt Klagenfurt ja der Ruf der hässlichsten Justizanstalt Österreichs voraus“, sagte Zadić. Doch nicht nur die Architektur, auch das Platzangebot reicht in Klagenfurt nicht mehr aus. „Eine Fläche von 11.600 Quadratmetern hat die aktuelle Anstalt. Die neue dann eine Fläche von 22.300 Quadratmeter und somit doppelt so viel. 2025 soll das Bauwerk mit 425 Plätzen (Anm.: aktuell sind in Klagenfurt 310 Insassen in Haft.) eröffnet werden. Die Kosten belaufen sich auf 100 Millionen Euro“, so Gleissner. Spannender Aspekt: Sobald die neue JA fertig ist, soll das Gericht dann auch in den Norden von Klagenfurt umziehen.
Vier Finger mit viel Grün
Die Planer beschreiben das Bauwerk in Form von „vier Fingern“, zwischen diesen Fingern sind Grünflächen geplant, der Neubau soll zudem über eine Werkstätte verfügen. „Wir wurden in die Planungsarbeiten einbezogen und haben mitgeteilt, was ein moderner Vollzug benötigt, das ist in Österreich einzigartig“, so Stv. Anstaltsleiter Josef Gramm. Der KLAGENFURTER hat Gramm auf die Anrainerthematik angesprochen: „Die Anrainer haben uns versichert, dass ihnen eine Justizanstalt lieber ist, als ein Messegelände.“ Zadić spricht sogar „von Europas modernster Vollzugsanstalt, die in Klagenfurt entsteht“. 2022 soll mit dem Bau begonnen werden. Der Bau ist so konzipiert, dass er nicht von hohen Mauern umgeben ist. „Ich habe in meiner bisherigen zehn Justizanstalten besucht. Man merkt in alten Gebäuden, wie sich die Architektur auf die Psyche auswirkt – auf Insassen und Mitarbeiter. Mit dem Neubau können wir in einen modernen Strafvollzug starten“, schließt Zadić.
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