250 Stück pro Tag: Historische Paketeflut

So viele Pakete wie heuer musste die Post noch nie bewältigen. Wir haben mit dem Villacher Paketzusteller Thomas Schludermann gesprochen.

Weihnachten, der Lockdown und Corona – die Zeit vor dem Heiligen Abend war für die Zusteller schon immer stressig, aber noch nie so extrem wie heuer. Bei der Österreichischen Post purzelt gerade ein Mengenrekord nach dem anderen. So wurden schon Anfang Dezember mehr als eine Million Pakete pro Tag transportiert. Zum Vergleich: Der Spitzenwert in der Weihnachtssaison 2019 wurde am 11. Dezember mit 765.000 verteilten Paketen erzielt. „Wir erleben einen Mengenzuwachs bei Paketen von knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wir haben uns das Jahr über gut auf die Hochsaison vorbereitet, die Vorweihnachtszeit im Corona-Jahr übertrifft selbst unsere höchsten Erwartungen. Wir möchten deshalb an die Menschen appellieren, ihre Bestellungen frühzeitig zu tätigen und einzuplanen, da die Lieferung aktuell etwas länger dauern kann“, betont Post-Generaldirektor Georg Pölzl angesichts der neuen Rekordwerte.

Im Einsatz. Einer, der mittendrin in der Paketflut ist, ist Thomas Schludermann, seit rund zwei Jahren Angestellter der Post. „Im Moment stelle ich im Schnitt 250 Pakete am Tag zu, normal sind das in der Vorweihnachtszeit rund 170 Pakete am Tag“, erzählt der junge Zusteller der für die Gebiete Maria Gail und Tschinowitsch zuständig ist. „Ich bin aktuell zehn Stunden im Einsatz – länger dürfen wir nicht arbeiten“, so Schludermann. Normalerweise werden erst ab dem 8. Dezember mehr Pakete zugestellt: „Heuer sind die Werte schon seit Mitte November so extrem hoch. Die Leute verschicken die Pakete früher, damit sie rechtzeitig ankommen.“ Herausfordernd bei seiner Arbeit sind die großen Paketstücke. Da auch Möbelhäuser und Gartencenter im Lockdown nicht offen hatten, wurde viel bestellt. „Das Gewicht geht zwar „nur“ bis 30 Kilo, aber diese Teile sind sperrig und nehmen im Auto viel Platz weg. Kürzlich habe ich zwei große Teppiche zugestellt.“