50 Prozent weniger Grünfinken

Foto: Harald Tarnowiecki

Seit April ist die Meldung kranker Vögel auch in der Region Villach deutlich gestiegen. Der Veldener Ornithologe Andreas Kleewein über Hygiene im eigenen Garten.

„Erstaunlicherweise haben in unserer Region sehr viele Leute in ihren Gärten Ganzjahresfutterplätze für die heimischen Vögel“, sagt Kleewein. Dieses Kümmern sei einerseits erfreulich, allerdings muss man einige Dinge beachten, vor allem aktuell: „In ganz Österreich ist, bedingt durch Parasiten, ein Rückgang der Grünfinken zu verzeichnen. Auch wenn wir zum Glück immer wieder Meldungen bekommen, dass der Grünfink an Standorten in Villach oder dem Gailtal gesehen wurde, wo er schon verschwunden war.“ Doch das Problem ist präsent. „Vorrangig an Futterstellen kommt es bei feucht-warmen Temperaturen zu günstigen Bedingungen für die Parasiten. Daher richtet man mit einer Ganzjahresfütterung teilweise großen Schaden an der Vogelwelt an, auch wenn es eigentlich gut gemeint ist“, warnt Kleewein.

Denn gerade jetzt gilt bei Grünfinken wie bei uns Menschen: Abstand halten. Und an Futterstellen kommen die Vögel in großer Zahl zusammen. „Genaue Zahlen zu nennen ist schwierig, der Bestand der Grünfinken ist aber sicher um 50 Prozent zurückgegangen. Ein Aussterben droht momentan nicht, aber das Beispiel zeigt wie eine einst sehr häufig vorkommende Vogelart durch kleine Faktoren in ihrem Bestand stark zurückgedrängt werden kann“, so Kleewein. Oberstes Gebot ist also absolute Reinlichkeit am Vogel-Futterplatz bzw. derzeit gar nicht zu füttern.

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.