Besuch auf der Gutschi-Ranch
Sabrina Gutschi aus Kamp hat die Rindermastwirtschaft ihrer Eltern in einen Erlebnisbauernhof umgewandelt. Ein Platz, an dem sich Mensch und Tier wohlfühlen.
Eigentlich hat Sabrina Gutschi den Beruf der Einzelhandelskauffrau in der Modebranche erlernt, doch darin wurde sie nicht glücklich: „Ich kam zur Erkenntnis, dass ich den Menschen nichts Materielles verkaufen, sondern ihnen etwas Wichtigeres mitgeben will“, sagt Sabrina. Die perfekte Möglichkeit dazu bot ihr die kleine Nebenerwerbslandwirtschaft ihrer Eltern, die bis dahin als Rindermastbetrieb geführt wurde.
Erste Schritte
Nachdem Sabrina nebenberuflich die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin, zur Pferdewirtin und Reitpädagogin abgeschlossen hatte, begann sie vor etwa vier Jahren damit, ein reitpädagogisches Programm für Kinder zusammenzustellen. Kinder ab drei Jahren erhalten dabei die Möglichkeit, alles Wichtige rund ums Pferd zu erfahren und erlernen dabei spielerisch das Reiten. „Wenn ich anfangs jemandem davon erzählt habe, waren die meisten skeptisch. ‚Das kann ja nichts werden‘ oder ‚Wer wird denn mit den Kindern so weit fahren?‘ habe ich immer wieder gehört“, erinnert sich Sabrina. Doch die Idee trug Früchte. Anfangs waren es vor allem die Kinder von Bekannten, die Einheiten buchten, doch durch Empfehlungen und clevere Social Media Auftritte auf Facebook und Instagram wurden schnell mehr Menschen auf diese Möglichkeit aufmerksam.
Umfangreiches Programm
Innerhalb der letzten Jahre wurde das Angebot nach und nach ausgeweitet. Mittlerweile herrscht auf der „Gutschi-Ranch“ täglich Betrieb. Erlebnisnachmittage, Geburtstags- und Mottoparties, Alpakawanderungen und Wanderritte stehen am Programm und erfreuen nicht nur Kinder, sondern ebenso Erwachsene. Neben der einheimischen Bevölkerung kommen immer mehr Touristen, die in Betrieben der Umgebung einquartiert sind und die idyllische Umgebung zu schätzen wissen. Sabrina hat alle Hände voll zu tun „Um 5 Uhr morgens klingelt der Wecker, ins Bett geht’s meist erst kurz vor Mitternacht“, lacht die heute 26-jährige, die von ihren Eltern Johann und Irmgard sowie ihrem Lebenspartner Florian Baumgartner unterstützt wird, wo es nur geht.
Zurück zur Natur
Den Lebensstil, den sie vermitteln will, lebt die Familie Gutschi auch selbst vor. Säfte, Marmelade, geräucherte Forellen – viele Lebensmittel werden selbst hergestellt. Auch der Bezug zu den Tieren ist Sabrina ein wichtiges Anliegen. Pferde, Rinder, Esel, verschiedene Hühnerrassen, Meerschweinchen, Hasen, Ziegen, Hunde, Schafe und vieles mehr tummelt sich auf der Ranch in 1.153 Meter Seehöhe. „Viele Kinder haben gar keinen Bezug mehr zu den Tieren. Bei uns am Hof lernen Sie Wissenswertes darüber und sind hautnah am Geschehen“, erzählt die Kamperin. Sowohl Kinder als auch ihre Eltern genießen es, einmal so richtig abschalten zu können: „Das ist etwas, das ich immer wieder beobachte, wenn die Menschen zu uns kommen und ihren Alltagsstress hinter sich lassen.“
Neue Ferienwohnungen
Um endlich auch einmal selbst Urlauber beherbergen zu können, entstehen am Hof aktuell zwei Ferienwohnungen mit je 65 Quadratmeter Fläche. „Mein Vater ist Tischler, daher können wir die Wohnungen mit Holz aus dem eigenen Wald einrichten“, strahlt Sabrina. Anfragen für Urlaube auf der Gutschi Ranch gibt es jedenfalls schon eine ganze Menge. Kein Wunder, denn blättert man durch die liebevoll gestalteten Instagram- und Facebookeinträge kriegt man selbst als Lavanttaler Lust auf ein paar Tage in Kamp.
Kommentare