Die dunkle Stadt

Unternehmer fordern Runden Tisch, um Innenstadt-Sterben zu verhindern. Grüne sind sogar für das Sperren von ganzen Straßenzügen. Neu: Studenten-Wohnprojekt ist geplant.

„Dann sperren wir halt die Bahnhofstraße und machen daraus eine Kaffee-Haus-Meile“, sagt Stadtrat Frank Frey (Grüne) auf die Frage, wie er die Innenstadt beleben will. In Salzburg hat man der Realität ins Auge gesehen. In der Mozartstadt werden Vermieter durch das Miet:Garantie-Modell unterstützt, damit die Menschen in die leerstehenden Wohnungen kommen. Davon hält Frey wenig. Er ist der Überzeugung, dass der Innenstadtbewohner kein Auto benötigt: „Viele sind nicht aufs Auto angewiesen oder haben keines. Nach Eisenstadt hat Klagenfurt jedoch die höchste Autodichte.“

Stille Stadt
Die Junge Wirtschaft hat im Oktober mit der Aktion #luftleer auf die vielen Leerstände aufmerksam gemacht: Die jungen Unternehmer deklarierten Klagenfurt dabei als Geisterstadt. „Wenn du in der Nacht abends durch die Innenstadt gehst, ist einfach alles finster. Das ist gespenstisch und unheimlich“, sagt JW-Klagenfurt-Bezirksvorsitzende Martina Karulle. Die JW fordert mehrere Maßnahmen wie z.B. Park&Ride oder kurzfristige Möglichkeiten für belebende Pop-up-Stores. Doch auch der Konsument wird in die Pflicht genommen. „Viele würden am liebsten mit dem Auto ins Geschäft fahren. Ich habe aber Kunden, die ihr Auto abstellen und sich bewusst auf eine Einkaufstour durch Klagenfurt begeben“, sagt Karulle. Die Unternehmerin kann sich auch sehr gut vorstellen, dass wieder der Citybus wieder in Dauerschleife fährt.

Flexibilität fehlt vielerorts
„Stadtpolitik, Immobilieninhaber und Unternehmer gehören an einen Tisch“, sagt Karulle. Gerade für kleine Unternehmer stellt z.B. ein Drei-Jahres-Mietvertrag eine große Herausforderung dar. Immer wieder muss Ablöse für Inventar gezahlt werden, das gar nicht benötigt wird. Generell sind die Mietpreise für Karulle nicht nachvollziehbar. „2.000 Euro für 30 Quadratmeter: Wer kann das bezahlen? Das wird mit einer guten Zone gerechtfertigt? Die Miete muss in einer Relation stehen, kein Wunder, wenn sich nur noch große Ketten, Immobilienfirmen und Versicherungen ansiedeln“, so Karulle. Hier will sie aber nicht alle Vermieter über einen Kamm scheren: „Manche lassen mit sich reden und vermieten ihr Geschäft, damit es nicht leer steht. Das sind die, denen etwas an der Stadt liegt. Es gibt aber viele, die hier eine Immobilie haben und ihren Sitz in einer anderen Landeshauptstadt, denen ist es egal, dass die Immobilie leer steht.“ Sie begrüßt auch die Flexibilität mancher Vermieter. So wurde ein großes Geschäftslokal aufgeteilt – darin befinden sich nun zwei Lokale.

Hohe Sanierungskosten
Die Seite der Immobilien-Inhaber und Kaufleute kennt die IG-Innenstadt-Chefin Cornelia Hübner. „Wenn die Leute eine belebte Stadt wollen, müssen sie auch in die Stadt kommen. Sonst können wir die Häuser nicht mehr erhalten“, sagt Hübner. Besonders kritisch sieht sie die Auflagen des Denkmalschutzes. Hübner: „Die Sanierung von alten Häusern ist aufwändig und teuer. Viele sagen: ,Das tue ich mir nicht anʻ“.

Impulse
 Bestenfalls wird das neue Stadtmarketing am 17. Dezember im Gemeinderat beschlossen. „Einer der Schwerpunkte des neuen Stadtmarketings werden intensive Gespräche mit Hausbesitzern sein“, sagt Wirtschaftsreferent Markus Geiger (ÖVP). Bei einem Gemeinschaftsprojekt von Wirtschaftsreferat, Stadtplanung und Land Kärnten sollen Studenten zum Wohnen im Kardinalviertel animiert werden. Durch „Venture Rent“ werden 1/3 der Mietkosten für Jungunternehmer, die erstmalig eröffnen, auf die Zeit von drei Jahren bezahlt.

Am Foto oben:
Auch in der  8.-Mai-Straße herrscht Dunkelheit
© KRM

So viele Fenster sind abends am Alten Platz erleuchtet

Foto: © KRM

JW-Bezirksgeschäftsführerin Martina Karulle im Gespräch mit Passanten bei der Aktion #luftleer

Foto: © JW Klagenfurt

SR Frank Frey kann sich vorstellen, dass ganze Straßenzüge in der Innenstadt gesperrt werden

© Stadtpresse Klagenfurt/G. Kramme

Wirtschaftsreferent Markus Geiger: „Das Stadtmarketing wird mit den Hausbesitzern intensive Gespräche führen“

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