„Die Laufkundschaft fehlt“

Am 28. Februar werden die Innenstadtdaten von „Standort und Markt“ veröffentlicht. Wir haben uns vorab in der City umgeschaut. Aufholbedarf in der Ringmauergasse.

Bald kommt das „neue Zeugnis“ von „Standort und Markt“ – die Agentur erfasst seit 2013 Leerstände und Fluktuation in österreichischen Innenstädten. Im vergangenen Jahr konnte in Villach die Leerstandsrate von 17,4 Prozent (das war 2017/2018 bundesweit der letzte Platz) auf 12 Prozent reduziert werden. Aktuell auffällig ist die Ringmauergasse, insgesamt gibt es hier sieben kleinere leere Flächen sowie Flächen EG und OG in der Ringmauergasse 7 (ehem. „Schlag Zu“.). „Für diese Immobilie liegen immer wieder diverse Miet- und Kaufoptionen vor, aktuell wird auch gerade verhandelt. Hier gilt es zu hoffen, dass sich eine Einigung mit dem Eigentümer finden lässt“, sagt Gerhard Angerer, GF Stadtmarketing Villach. Warum sind genau in der Ringmauergasse so viele Leerstände? „Grundsätzlich betrachtet, spielt natürlich auch der derzeit stattfindende innerstädtische Wandel im Handel eine Rolle“, so Angerer. Zum Verkauf stehen u.a. aktuell zwei Geschäftslokale, welche in die Zuständigkeit der Raiffeisen Immobilien fallen. „Ein Geschäftslokal mit 64 Quadratmetern und eine Büroeinheit im OG mit 84 Quadratmetern. Das Lokal steht schon einige Jahre leer, was aber vielleicht auf den doch relativ hohen Verkaufspreis zurückzuführen ist, dieser liegt insgesamt bei 170.000 Euro“, sagt die zuständige Immobilienmaklerin Elisabeth Oberdorfer. Neben der generellen Leerstands-Problematik in der Innenstadt sieht Oberdorfer einen der Hauptgründe für den schwierigen Verkauf in der Parkplatzsituation in der Ringmauergasse.

Hartl. Dies bestätigt auch Daniela Hartl. Der Familienbetrieb gilt als Villacher Institution und ist in der Ringmauergasse schon lange ansässig. „Der Standort an sich ist gut, das große Problem ist aber, dass man mit dem Auto nur schwer anhalten kann“, so Hartl, die einige Abwanderungen von Firmen miterlebt hat: „Hinter unserem Haus war die GKK, die hat viele Laufkunden gebracht. Fußgänger findet man in der Ringmauergasse nicht viele, man kann nur noch mit Stammkunden überleben.“ Dies seien vor allem ältere Personen, junge Konsumenten würden Einkaufszentren bevorzugen. Hartl: „Auch wenn man merkt, dass doch einige wieder die gute Qualität und vor allem Beratung durch Fachpersonal zu schätzen wissen.“ Wie andere Kollegen kritisiert Hartl den Bau von Geschäftszentren rund um Villach: „Unserem Geschäft geht es gut, es stecken aber auch täglicher Einsatz und Fleiß dahinter. Trotz allem könnte es viel besser sein. Doch da ist die Stadt gefragt.“

Neues. Gerhard Angerer: „Aktuell entsteht durch den Verkauf des BACA-Gebäudes und der Vermietung der Ex-C&A-Fläche (wie berichtet ziehen hier die Re-Villa und ein Fitnessstudio ein) eine Dynamik, die auch die angrenzenden kleineren leeren Flächen interessant werden lassen. Gruber HIT Reisen hat sich dort bewusst aus dem Atrio angesiedelt, um die Ecke in der Drauparkstraße entsteht viel Neues – Popup Store Drumps, Food’s, KPS Hassler und Palatschinkenhaus.“

Foto © KRM