Die tiefste Höhle Kärntens
Sie liegt am Nassfeld und ist rund 650 Meter tief, am Ende liegt ein Bach namens Yukon. Martin Friedl war schon häufiger in der Höhle und erzählt von ihren Tücken.
Am Rosskofel liegt die Klondike-Höhle. Es braucht einen eineinhalb stündigen Fußmarsch, um überhaupt den Einstieg zu erreichen. Zur Sicherheit sollte der genaue Standort niemals veröffentlicht werden. „Die Höhle zählt zu den anspruchsvollsten Höhlen Kärntens, sie ist schwierig zu begehen und kann leicht unterschätzt werden. Deshalb sollte sie Profis vorbehalten bleiben,“ erklärt Friedl. Er selbst ist Ausbildungsleiter der Höhlenrettung Kärnten, staatlich geprüfter Höhlenführer sowie Höhlenforscher und -retter. Sein Steckenpferd ist das Höhlenverzeichnis Dobratsch.
Fakten
Die Klondike-Höhle am Rosskofel hat drei Einstiege, einen auf österreichischer und zwei auf italienischer Seite. Der gemütlichere Teil liegt auf österreichischer Seite. Für eine Tour bräuchte man mindestens fünf Erfahrene Teammitglieder und jeder eine Seillänge von 100 Metern und zehn bis 12 Karabiner. In eine Richtung sei man laut Fried bestimmt 12 Stunden unterwegs. Das Ende der Höhle kennzeichnet ein Bach namens Yukon, wo dieser genau hinfließt, konnte noch nicht festgestellt werden.
Trainings
„Ich selbst war schon öfter in der Höhle am Nassfeld, aber noch nie ganz unten, weil es eben nicht so einfach ist,“ sagt Friedl. „Man kann da nicht einfach reingehen. Die Höhle ist ziemlich steil und unterschiedlich geschnitten. Die wenigsten Stellen kann man nutzen, um aufzutreten, einige Passagen sind drei bis vier Meter breit, andere nur einen halben Meter, dann muss man sich wieder reinspreizen, um nicht hinunterzufallen denn in dem Fall würde man unten feststecken. Man braucht bestimmt fünf Erfahrene Höhlensportler, um die am Rosskofel gänzlich begehen zu können,“ sagt er. Und das sei auch schwierig denn: „Es gibt so viele verschiedene Faktoren, die man berücksichtigen muss. Wenn es beispielsweise regnet und ein wenig Wasser tropft ist das nicht schlimm, wenn man in der Höhle aber von einem Gewitter überrascht wird und es richtig rinnt, kann Gestein gelöst werden und auf die Sportler fallen.“
Achtung Lebensgefahr
Für Hobbyhöhlenforscher ist diese Höhle nichts. „Prinzipiell sollten Höhleneinstiege nicht Veröffentlicht werden, da es dann immer ein paar „Abenteuerlustige“ gibt die sich im Eingangsbereich aufhalten oder vielleicht noch versuchen sich zehn Meter in den Schacht abzuseilen und das kann wirklich blöd ausgehen,“ so Friedl, denn viele kommen erst in der Höhle drauf, dass sie das falsche Equipment haben. „Es gibt generell viele Fehler, die Laien machen können, das sehe ich immer wieder in anderen Berichten.“ Außerdem ist es laut Friedl ziemlich kalt in der Höhle. „Im Sommer steigt die Temperatur auf maximal vier Grad, wenn man dann nur eine leichte Windjacke an hat, ist man nach zwei Stunden ordentlich unterkühlt, wie das dann in drei Stunden aussieht kann man sich vorstellen.“ Außerdem gibt es noch andere Faktoren, wie beispielsweise Wetter, Lehmablagerungen oder loses Gestein, welche es zu beachten gibt, worauf Laien aber nicht denken.
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