„Ein fitter Senior“

Foto: Paolo Molinari (Fotos mit Bären),
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Der „Poludnig-Bär“ hält Schäfer in Atem. Wildbiologe Paolo Molinari und das Ehepaar Simschitz im Gespräch.

Zahlreiche Schafe fielen ihm bereits zu Opfer. „Der Poludnig-Bär ist ein sehr fitter Senior“, sagt der Tarviser Wildbiologe Paolo Molinari. Das Ehepaar Marlies und Stefan Simschitz beklagen schon die ersten toten Schafe in der heurigen Saison. Im letzten Jahr riss ein Bär auf der Poludniger Alm über Hermagor 24 Schafe. Auch heuer war das Tier bereits aktiv und riss zwei Schafe. Ob es sich dabei um den gleichen Bären handelt, muss letztendlich erst festgestellt werden. Die Vermutung liegt aber nahe, dass es sich bei dem Braunbär um ein altes Männchen handelt, das vor Ort bereits seit vielen Jahren aktiv ist.

Revier
Der Tarviser Wildbiologe Paolo Molinari sagt: „Wir kennen den Bären sehr gut. Er war einer der frühen Einwanderer, der sein Revier fix in den Karnischen Alpen gewählt hat. In jüngeren Jahren marschierte er zur Paarung bis nach Slowenien. Er unternahm auch einmal eine Exkursion nach Kroatien. Jetzt wurde er ruhiger und hat sich in den Karnischen Alpen niedergelassen.“ Das Tier wurde bereits zweimal gefangen und mit einem Sender ausgestattet. Beim zweiten Fang wog der Bär stolze 250 Kilo.

„Sehr fit“
Der Bär sei, trotz seines Alters von rund 16 Jahren, „noch ein sehr fitter Senior“. Molinari: „Das führt dazu, dass er – zur Nichtfreude der Schafzüchter – Schafe reißt. Er hat auch eine schwache Hirschkuh gerissen, das ist eine gewisse sportliche Leistung für einen Bären.“

„Wie Ecolabel“. Die Situation am Poludnig will Molinari nicht dramatisieren. „Zu sagen, dass der Bär die Existenz der Schafhalter wegnimmt, das halte ich für zugespitzt. Wenn ein Schafhalter seine Schafe in einem Gebiet hält, wo es einen Bären gibt, ist das in gewisser Weise wie ein Eco-Label. Das bedeutet, dass die Schafe in einer sehr natürlichen Umgebung aufwachsen und nicht irgendwo mit Kunstfutter gefüttert werden.“

„Komisches Gefühl“
Das Ehepaar Marlies und Stefan Simschitz sind direkt vom Bären betroffen. In der ersten Woche nach dem Almauftrieb wurden bereits zwei Schafe gerissen. „Es ist schon ein komisches Gefühl an Stellen unterwegs zu sein, wo man weiß, dass der Bär hier gerne ist, oder gerade erst war. Man ist mit einem unguten Gefühl unterwegs. Angst haben wir derzeit noch keine. Wir gehen davon aus, dass der Bär dem Menschen noch aus dem Weg geht, aber man merkt, dass er immer näherkommt,“

Verluste
Heuer wurden bis jetzt zwei tote Schafe gefunden, „das wird aber bestimmt noch mehr,“ weiß Simschitz. „Im letzten Jahr haben wir von 101 aufgetriebenen Schafen 24 verloren.“ Das bedeutet, beinahe jedes vierte Schaf viel dem Bären zum Opfer. „Nur weil wir heuer erst zwei gefunden haben, heißt es nicht, dass nicht irgendwo im Graben noch eines liegen könnte.“

Schutz
„Der Bär wird als schützenswertes Tier angepriesen, aber wieso sind meine Schafe nicht genauso schützenswert?“, fragt Stefan Simschitz. „Meine Brillenschafe zum Beispiel sind genauso vom Aussterben bedrohte Lebewesen. Da frage ich mich dann schon, wer braucht den Schutz nötiger die Schafe oder der Bär?“

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