Ein reitender Höhlenforscher
Der gebürtige Niederösterreicher Josef Schützenhofer ist Wahl-Globasnitzer. Seit seiner Jugend ist er Stuntman, als Höhlenforscher und -taucher kommt er weit herum.
Im Neudeutschen gibt es den Begriff des „Couch-Potatoes“, der einen Menschen bezeichnet, der liebend gerne auf seiner Couch seine Freizeit verbringt. Josef Schützenhofer ist quasi der menschgewordene Gegenentwurf zum „Couch-Potatoe“, nämlich ein passionierter Action- und Outdoorfan, privat wie beruflich.
Stuntman
Seit seiner Jugend ist Josef Schützenhofer als Stuntman aktiv. Unter anderem bei den Karl-May-Festspielen in der Nähe von Wiener Neustadt als Stuntreiter oder als Stuntdouble für Tobias Moretti für einen VW-Werbespot. „Das mit dem Reiten hat mich immer schon fasziniert“, erklärt Schützenhofer, der mit seiner Lebensgefährtin Esther Schneider von Globasnitz aus die Stuntfirma Shadperformance („Shad“ steht dabei für Stunt-Horse-Acrobatic-Dance) betreibt.
„Hinunter, hinunter“
Wenn Schützenhofer nicht auf dem Rücken eines Pferdes sitzt, steht oder sich im vollen Galopp auf der Seite festklammernd in Szene setzt, geht er seinem liebsten Hobby nach: dem Höhlentauchen und -forschen. Sein größter Traum wäre es, „einmal ein Höhlensystem in der Petzen zu finden, das länger ist als nur ein paar Meter.“ Das sei aber schwer, weil auf dem Gebiet der Höhlenforschung schon alles „sehr gut erforscht“ ist und es in Kärnten „nicht die tiefen Höhlen gibt, wie etwa in Salzburg oder Niederösterreich“. In der tiefsten Höhle Kärntens, dem Klondike-System am Nassfeld, war er schon. „Da geht es bis zu minus 600 hinunter“, erklärt Schützenhofer. Besonders spektakulär sei eine Übung in seiner Funktion als Höhlenretter zusammen mit italienischen und slowenischen Kollegen in Slowenien gewesen. „Da ging es 1.000 Meter nur hinunter, hinunter, hinunter. Das ist dann schon speziell, wenn man da im Schacht hängt.“ Geübt wurde die Rettung eines verletzten Höhlenkletterers aus 900 Metern Tiefe. Praktisch: Seine Freundin ist mittlerweile ebenso Höhlenforscherin, man teilt den Adrenalinkick also auch in der Freizeit.
„Nie alleine gehen“
An alle Hobbyhöhlenforscher appelliert Schützenhofer: „Nie alleine gehen, man weiß nie, was passiert. Im Notfall kann der eine dann Hilfe holen.“ In Kärnten würden die Dienste der Höhlenretter aber nur äußerst sporadisch benötigt. „Das liegt zum einen an der relativ geringen Tiefe der Höhlen und zum anderen daran, dass sich die Kärntner in den Höhlen sehr vorsichtig bewegen.“
Auf den Fotos: Josef Schützenhofer bei einer simulierten Höhlenrettung (oben) und als Stuntreiter in Aktion
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