Eiskalte Leidenschaft
Geprägt von den Eltern und gefördert vom einstigen Professor forcierte sich Gerhard Hohenwarters Begeisterung für Gletscherkunde. Den Eiskar-Gletscher beging er zum hundertsten Mal.
Die Liebe zur Natur mitgelebt und das Interesse an Berg und Gletscher, geweckt und vertieft von einem seiner Universitätsprofessoren, waren die Grundsteine für Gerhard Hohenwarters Begeisterung und Leidenschaft für Gletscherkunde.
Studium
Als Sohn eines Zöllners in Mauthen geboren war Gerhard Hohenwarter bereits in seiner Kindheit sehr naturverbunden. Später, während seines Studiums der Geschichte und Geographie in Graz, konnte ihm einer seiner Universitätsprofessoren im Rahmen einer Exkursion ins Glocknergebiet die Gletscherkunde so interessant vermitteln, dass diese schließlich zu einem seiner Hobbies wurde.
Eiskar-Gletscher
Seit 1992 vermisst Gerhard Hohenwarter den Eiskar-Gletscher regelmäßig und feierte am vergangenen Wochenende seine hundertste Begehung. „Der Gletscher liegt versteckt in der Kellerwand westlich vom Plöckenpass. Wegen seiner vergleichsweise niedrigen Lage und seiner verschiedenen Gunstmomente, ist der Eiskar-Gletscher ein Unikum unter den Gletschern unseres Landes. „Es ist äußerst faszinierend über Jahre hinweg die Veränderungen dieses Kleinods zu beobachten und zu dokumentieren“, erklärt Hohenwarter. Ab dem Jahre 1897 wurde das in unregelmäßigen Abständen vermessen. Als die Universität Graz schließlich diese Messungen gänzlich einstellte, wurde Hohenwarter ob seines Interesses die Weiterführung dieser Tätigkeit vorgeschlagen. „Ich war sofort begeistert. Gleichzeitig nahm ich das Angebot des Österreichischen Alpenvereins, meine Arbeit in sein Gletschermessungsprogramm aufzunehmen, an. In meinen jährlichen Berichten dokumentierte ich ab 1992 lückenlos die Veränderungen des Gletschers“, erzählt Hohenwarter.
Keine Langeweile
Nachdem Gerhard Hohenwarter sen. im Jahr 2010 als Lehrer in Villach seinen wohlverdienten beruflichen Ruhestand antrat, übergab er die Verantwortung der Gletscherbeobachtungen im Jahre 2012 seinem Sohn, Gerhard Hohenwarter jun. , wirkt jedoch bei den Messungen weiterhin unterstützend mit. Auch ehemalige Kollegen greifen nach wie vor gerne auf sein Wissen zurück. „Immer wieder werde ich gebeten, Exkursionen mit Schulklassen – hauptsächlich ins Glocknergebiet- zu leiten. Das Interesse der jungen Leute an dieser Materie stimmt mich froh“, berichtet er.
©KK
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