Ernst nehmen
Kerstin Obmann ist ab sofort die neue Schulpsychologin für den Bezirk Hermagor. Sie besetzt nach Julia Delbellos Wechsel die Stelle der Schulpsychologin in Hermagor. Was sie antreibt und was an ihrer Arbeit so wichtig ist, erzählt sie im Interview.
Kerstin Obmann kommt ursprünlich aus St. Veit an der Glan und ist seit September für den Bezirk Hermagor zuständig. Seit 2017 ist sie in der Schulpsychologie tätig. Wir haben uns gefragt, was die Aufgaben eines Schulpsychologen sind und wie wichtig dieser Job eigentlich ist.
GAILTALER:Frau Obmann, was verbindet Sie mit dem Bezirk Hermagor? Warum möchten Sie hier arbeiten?
Kerstin Obmann: Ich hatte Glück und mir wurde die Stelle in Hermagor angeboten, also habe ich meine Chance ergriffen. Da ich meine Freizeit sehr gerne in der Natur verbringe, verbinden mich der Presseggersee und das Nassfeld besonders mit dieser Region.
Was ist Ihnen persönlich besonders wichtig in der Schulpsychologie?
Obmann: Mir persönlich ist es wichtig, für Schüler, Eltern und Lehrer ein offenes Ohr zu haben, sie in ihren Anliegen ernst zu nehmen und professionelle psychologische Unterstützung in einem geschützten Rahmen anzubieten. Dabei arbeitet die Schulpsychologie nicht nur wissenschaftsbasiert, sondern vor allem unabhängig und vertraulich. Auf Wunsch der Erziehungsberechtigten vernetzen sich Schulpsychologen mit Schulen und koordinieren psychosoziale Unterstützung, um bestmögliche Ergebnisse für den Betroffenen zu erreichen.
Was sind die Hauptaufgaben eines Schulpsychologen?
Obmann: Die Aufgabenbereiche der Schulpsychologie sind vielfältig. Sie umfassen beispielsweise neben psychologischer Diagnostik, Beratung und Behandlung auch psychologische Hilfe in Krisensituationen (Selbst- und Fremdgefährdung), die Berufs- und Bildungsberatung, Sachverständigentätigkeiten (Feststellung der Schulreife, sonderpädagogischer Förderbedarf) sowie die Vernetzung mit Schulpartnern und externen sozialen Einrichtungen. In der schulpsychologischen Arbeit geht es häufig um Frage- und Problemstellungen zu den Themen Lernen, Verhalten, emotionale Belastungen und persönliche Krisen oder um Entscheidungsfindungen zum Bildungsweg.
Es geht darüber hinaus um präventive Maßnahmen im Setting Schule, wie Konfliktberatung, Verbesserung des Schulklimas oder Gewaltprävention.
Wieso ist es wichtig, dass es Schulpsychologen gibt?
Obmann: Wir nehmen uns Fragen und Problemstellungen von Schülern, Eltern und Lehrkräften an, haben Kenntnisse über das System Schule und sind mit Schulpartnern und Behörden vernetzt, um effektive Lösungen zu erarbeiten. Was uns auszeichnet ist, dass wir wissenschaftlich fundiert und unabhängig arbeiten.
Zum Abschluss noch eine Frage zum Schulstart. Wie kann man Kinder gut auf die Schule vorbereiten und sie bei den Herausforderungen unterstützen?
Obmann: Bei Schulanfängern ist es wichtig, die Vorfreude zu wecken und zu erhalten. Generell kann man sie langsam an den Schulalltag heranführen und sie motivieren. Mit einer Rückschau über das letzte Jahr kann man diese Motivation erhalten, indem man tolle Erlebnisse bespricht. Außerdem kann dem Kind schon erklärt werden, was es erwartet, wie zum Beispiel neue Lehrer oder eine Klassenfahrt. Beim Einkauf der neuen Schulsachen kann man nach Möglichkeit das Kind aussuchen lassen und den Schreibtisch neugestalten. Rituale sorgen für ein positives Erlebnis.
Kerstin Obmann ist seit Schulbeginn die neue Schulpsychologin für den Bezirk und nimmt sich den Anliegen von Schülern, Eltern und Lehrern an
© Privat/KK (Porträt), © stock.adobe.com/pressmaster (großes Bild)
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