Es geht wieder los: So denken Wirte über den Gastro-Start

Mit Blick auf den 15. Mai sind die Gastronomiebetriebe im Bezirk startklar. Einerseits freuen sich die Unternehmer auf die Wiederaufnahme des Betriebs, andererseits quält die Ungewissheit.

Die Familie Breznik betreibt das Brauhaus am Bleiburger Hauptplatz. Zudem wird am Turnersee ein Campingplatz betrieben. „Normal haben wir jetzt schon zahlreiche Gäste, aktuell haben wir null. Da kann man sich vorstellen, dass das ein Unterschied ist“, so Chef Stefan Breznik. Vor Corona hatte man zudem 40 Mitarbeiter, während der Zeit des Lockdowns arbeitete nur der Chefkoch, den Rest übernahm die Familie. „Weil es sich nicht anders rechnet“, so Breznik. Wie viel Personal künftig arbeiten kann, wird sich erst zeigen. „Der Besuch wird nicht von Anhieb so sein, wie vorher. Personal brauchen wir dennoch, da eine gewisse personelle Grundausstattung einfach notwendig ist. Kostendeckend zu arbeiten, das wird die Herausforderung.“

Nachfrage besteht
Die Nachfrage auf seinem Campingplatz am Turnersee ist trotz Coronakrise gut. „Wir haben alles doppelt gebucht. Dort wo ein Deutscher gebucht hat, wartet mittlerweile ein Österreicher. Es könnte schon noch Schadensbegrenzung stattfinden, wenn Anfang Juni alles normal stattfinden darf, es wird aber nicht so sein. Normal wird gar nichts“, sagt Stefan Breznik.

Mit Plexiglasvisier
Die von der Regierung geforderten Schutzmaßnahmen sieht der Gastronom „als notwendig“ an. „Das ist alles machbar. Da will ich auch nicht den großen Kritiker spielen, das würde ich mir nicht anmaßen wollen. Alle Maßnahmen haben einen Grund.“ Das Personal wird mit Plexiglasvisieren servieren. „Zum Glück gibt es diese Möglichkeit, den ganzen Tag mit Schutzmaske, das wäre brutal.“

Café wurde renoviert
Vanja Merc betreibt das Turmcafé in Völkermarkt. „Unsere Stammkunden freuen sich schon auf die Wiedereröffnung.“ Zuletzt gingen Gerüchte um eine Schließung des Lokals um. Merc: „Tatsächlich haben mich meine Gäste gefragt, ob wir zusperren, weil die ganzen Möbel auf der Straße stehen. Dabei haben wir aber fleißig renoviert, innen alles neu verputzt.“ Ob mit Maske oder Plexiglasvisier serviert wird, schaut man noch. „Die Situation ist herausfordernd, es wird ein harter Weg. Nun ist es einmal wichtig, dass es wieder losgeht“, so Merc.

Brief an Gemeinden
Stefan Sternad ist der Wirte-Sprecher der Wirtschaftskammer Kärnten. Er sagt: „Wir wissen, dass nicht alles ideal ist. Wir würden uns das Thekenthema (kein Schankbetrieb an der Theke, Anm.) noch wegwünschen, da arbeiten wir gerade daran. Bezüglich der Vier-Personen-Regel pro Tisch: Wenn das in einem nächsten Schritt aufgelockert wird, würde das aus unserer Sicht in Ordnung sein.“ Viele Gastronomen setzen statt Masken auf Plexiglasvisiere: „Das Tragen von Plexiglasvisieren haben wir in Verhandlungen durchsetzen können. Die Gastfreundschaft lebt von einem Lächeln, von Mimik und Gestik“, so Sternad. Hinsichtlich der Gastgartenöffnungen bat Sternad die Kärntner Gemeinden in einem Brief darum, die Gebühren heuer nicht einzuheben. „Das ist keine Forderung, sondern wirklich eine Bitte, weil wir das Ganze nur gemeinsam bewältigen können.“