Gemeinsam für die Wirtschaft

Im Live-Talk ließen die beiden Gailtaler Unternehmer Angelika Matitz und Franz Wiedenig tief blicken: Die Wertigkeit von Kooperation, Vertrauen, Motivation und Mut sowie Erfolge und Misserfolge stehen im Fokus.

Gemeinsam mit Kooperationspartnern hat es sich die LEADER-Region Hermagor zur Aufgabe gemacht, als Schnittpunkt und Sprachrohr für die Menschen, die Region und Unternehmer zu arbeiten. In Hermagor steht Manager Friedrich Veider stellvertretend für die LAG-Region. Mit Angelika Matitz und Franz Wiedenig behandelte er im Live-Gespräch das Thema „Wir vertrauen auf unsere Kräfte“. Als Beispiel für regionale Kooperationen wurden die Projekte „Slow-Food-Travel“ und der Verein „Zukunft Handwerk Industrie Gailtal“ ins Scheinwerferlicht gerückt.

Gelebte Kooperation
Franz Wiedenig ist in vielen Bereichen tätig und war zum Beispiel an der Gründung des Vereins „ZHIG“ beteiligt. Dieser entstand aus einer Not heraus (Weltfinanzkrise 2008/09). Worauf es bei einer erfolgreichen Zusammenarbeit ankommt, erklärt er so: „Das Wichtigste an einer Kooperation ist, dass sie gelebt werden muss. Alle müssen wissen, wieso sie das machen. Das nötige Vertrauen ist eine Voraussetzung dafür. Wir haben uns damals auch mit Mitbewerbern zusammengetan und gemeinsame Ziele gesetzt. Es wurden Strategien zur Bewältigung der Krise aufgestellt und Arbeitsgruppen gebildet, denn nur Miteinander kann man so große Krisen bewältigen. Es bringt nichts, gegeneinander vorzugehen, viel wichtiger wäre es, einander zu stützen und ansässige Unternehmen zu fördern. Im Austausch mit den Mitbewerbern konnten nicht nur Probleme gelöst und Konzepte entwickelt werden, im Miteinander wurde das volle Potential ausgeschöpft,“ so Wiedenig.

Slow-Food
Angelika Matitz weiß genau, wie man funktionierende Partnerschaften auf die Beine stellt, denn sie arbeitet eng mit „Slow-Food“ zusammen und ist selbst Teil dieser Bewegung, die besonderen Wert auf natürliche und regionale Lebensmittel legt. Sie selbst schätzt die bunte Mischung an Unternehmern im Tal. „Wir nehmen so eine Vorbildfunktion ein, die nach außen wirkt. Das Geheimnis sind Wertschätzung und Ehrlichkeit. Man darf einander nicht verbal angreifen oder negativ kritisieren, wir alle müssen motivierend aufeinander wirken, dann funktioniert eine Kooperation,“ erklärt Angelika Matitz. Den Erfolg erkennt man besonders dann, „wenn man die Menschen von außen neugierig gemacht hat und sie mit dem Projekt ins Tal lockt, weil sie sich das vor Ort anschauen möchten.“

Projekt-Infos
Die Plattform „Süd Alpen Raum“ besteht aus Akteuren aus fünf Leader-Regionen, drei davon sind Oberkärntner Regionen, das Hochpustertal und Lienz kommen hinzu. Außerdem wird der Zusammenschluss vom Städtenetzwerk, bestehend aus Hermagor, Spittal, Lienz und Bruneck, unterstützt. Die Plattform beschäftigt sich mit der gemeinsamen Entwicklung dieses Raumes, ebenso aber mit den einzelnen Regionen. Angelika Matitz ist Unternehmerin in Kötschach-Mauthen und führt die Slow-Food-Bäckerei „Matitz – Stieflbäck“ sowie das Vertriebsgeschäft „alpenURcraft“. Franz Wiedenig führt das Unternehmen „Wiedenig Haustechnik“. Die Live-Talks können Sie unter www.youtube.com auf dem Kanal „Süd Alpen Raum“ verfolgen.