Gitarren mit Persönlichkeit – und made in Villach

Foto: Kerstin Katzjäger-Giannakopoulos
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„Black Mamba“ – so heißen die Gitarren, die Carlos Bellet in seiner kleinen Werkstatt in Villach-Tschinowitsch herstellt. Viele Arbeitsschritte sind bis zur Vollendung notwendig.

Vor acht Jahren ist der gebürtige Spanier aus familiären Gründen von Barcelona nach Villach gezogen. „Ich wollte unbedingt etwas mit Musik machen, aber um als Profimusiker mein Geld zu verdienen, bin ich leider nicht gut genug“, sagt Bellet mit einem Lachen. In Barcelona arbeitete er als Tischler, hat zudem eine Ausbildung als Automechaniker. Dieses Wissen vereint er nun für seine neue Arbeit. „Ich fertige E-Gitarren und E-Bässe“, erklärt Carlos. Der Neo-Kärntner hat sich in Villach schon gut eingelebt, gemeinsam mit seiner Frau wohnt er in einem kleinen Haus nahe der Gail. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Die Winter sind ein bisschen kalt“, scherzt der Spanier. Für eine Gitarre braucht Bellet rund zwei Monate: „Man beginnt mit dem Hobeln des rohen Schnittholzes und schneidet es dann in Form. Ich bin auch Mitglied von „Makers Space“ in Klagenfurt, hier kann ich die großen Maschinen nutzen – wenn nötig. Am liebsten mache ich aber alles per Hand – da hat das fertige Stück mehr Seele…“

Persönlich. Vor vier Jahren begann der 44-Jährige mit diesem Projekt, vor zwei Jahren machte er sich selbstständig und versucht nun, ein kleines Unternehmen mit einzigartigen Gitarren „Made in Villach“ aufzubauen: „2020 war schwierig, da alle großen Messen abgesagt wurden, wo ich mich präsentieren wollte. Ich baue „Custom Guitars“, also personalisierte Instrumente. Die Kunden sagen mir, was sie wollen und brauchen, das setze ich um. Das ist der große Unterschied zu herkömmlichen Gitarren.“ So baut er auch Gitarren für Linkshänder oder berechnet die jeweilige Körper- und Handgröße mit ein. „In jede meiner Gitarren baue ich auch immer Kunst mit ein. Etwa mit Air-Brush oder mit Brandmalerei-Techniken, was auf Gitarren recht einzigartig ist. Wenn also ein Kunde das Gesicht seiner Frau auf der Gitarre haben will – kein Problem“, lacht Bellet, der für seine Arbeit verschiedenste Hölzer verwendet: „Esche, Mahagoni, Ahorn oder Ebenholz. Meistens ist es amerikanisches Holz, weil das besser getrocknet ist. Nasses Holz kann sich verziehen, das ist für eine Gitarre ganz schlecht. Aber es sind auch regionale Hölzer wie Esche und Ahorn dabei.“

Von Villach in die Welt. Der Preis für seine Gitarren beginnt ab 2000 Euro. „Mein Ziel ist es, Kunden aus ganz Europa anzusprechen. Gerade habe ich einen Interessenten aus Malta. Jemand, der eine „Costum Gitarre“ sucht, ist ein spezieller Kunde. Für viele ist es mehr als nur ein Instrument, fast wie ein guter Freund. Die Liebe zur Gitarre ist bei vielen groß, das kann ich gut verstehen“, sagt Bellet. So wird er seine erste selbst gebaute Gitarre nie verkaufen. Wie kam er auf den Namen „Black Mamba“? „Mir gefallen Tiernamen. Viele wurden aber bereits verwendet, dann bin ich auf die „Black Mamba“ gekommen und fand es passend. Irgendwie hat der Kopf einer Gitarre etwas von einer Schlange. Und das Tier ist giftig, das passt zu Rock.“

Pläne. Bellets Gitarren kommen jedenfalls gut an. Auf seiner Facebook-Seite gibt es für seine instrumentalen Kunstwerke schon einmal bis zu 1000 „Likes“. Vor allem ßßß kommt gut an. Für die „Zeit nach Corona“ hat der Wahl-Kärntner auch bereits Pläne. „Ich will 2021, vielleicht im Sommer, einen „Tag der offenen Tür“ machen, damit die Gitarristen in der Region meine Gitarren ausprobieren können.“ Er selbst spielt seit 30 Jahren, mit einer Pause, das Instrument. „Wenn ich auf meiner Gitarre spiele, vergesse ich alles rund um mich und genieße nur die Klänge. Ohne Musik könnte ich nicht leben.“ Und auch wenn es für eine Karriere als Profimusiker nicht gereicht hat – Carlos spielt den Bass in seiner Band „The Uninvited“, in diesem Jahr bestimmt auch einmal live in Villach zu hören…

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