Glück ab, gut Land

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Benjamin Struger aus Köttmannsdorf ist einer, der insgesamt fünf Kärntner Hubschrauber Piloten der Polizei. Wir haben mit ihm über die Ausbildung, seine Karriere und Einsätze gesprochen.

Der 29-jährige Köttmannsdorfer begann seine Ausbildung 2011 an der Polizeischule in Krumpendorf. „Für mich war immer schon klar, dass ich irgendwann Berufspilot werden möchte, die Ausbildung ist anspruchsvoll, umso mehr freut es mich, dass es tatsächlich geklappt hat“, so der sympathische Kärntner. Die Ausbildung zum Berufspiloten dauerte 21 Monate. Nach 270 Flugstunden, diese inkludieren die 220 Flugstunden, die man für einen zivilen Berufspilotenschein benötigt, hatte Struger seine erste Einsatzberechtigung in der Tasche. Stationiert ist er am Flugplatz Bad Vöslau von wo aus er seine Einsätze fliegt. Österreichweit gibt es 40 Hubschrauberpiloten, nur fünf davon stammen aus Kärnten. In der ersten Etappe der Ausbildung werden die angehenden Piloten darauf vorbereitet diverse Einsatzszenarien zu fliegen, die erste Einsatzberechtigung bezieht sich vor allem auf Such- und Fahndungsflüge. Um die komplette Flugpalette, angefangen bei Außenlastflügen über Bergeseilflüge bis hin zu Antiterrorflügen mit der Kobra, ausbildungstechnisch abzudecken benötigt man ungefähr 3,5 Jahre und ungefähr 400-500 Gesamtflugstunden. „Beim Hubschrauber ist es so, dass man nur eine Type fliegen kann, nämlich genau die auf die man geschult ist, da gibt es für jeden Hubschraubertyp eine eigene Ausbildung“, erklärt Struger die umfangreiche Ausbildung zum Polizei Hubschrauberpiloten.

 

Einsätze
Derzeit fliegt Benjamin Struger Such- und Fahndungsflüge. „Wir suchen beispielsweise Straftäter oder abgängige Personen, ein großes Einsatzgebiet sind auch die illegalen Grenzübertritte an der Ostgrenze im Bereich Donauauen oder die Verkehrsüberwachung. Der nächste Ausbildungsschritt wird dann der Flug mit dem Nachtsichtgerät, da unsere Hubschrauber teilweise doch 24 Stunden in Betrieb sind“, erklärt der Hubschrauberpilot. Danach geht es weiter mit Außenlastflügen und Bergeflügen. „Hier fliege ich dann wieder mit Fluglehrern, da geht es zum Beispiel um den Transport von Löschsäcken, mit denen wir die Feuerwehr bei Waldbränden unterstützen und dann im weiteren Verlauf um Bergeseilflüge, bei denen Kletterer aus Wänden geholt werden“, erklärt er uns. Sein bisher spektakulärster Flug war ein Ausbildungsflug bei dem eine sogenannte Autorotation simuliert wurde. „Dabei üben wir, was passiert wenn dem Hubschrauber die komplette Motorleistung fehlt und der Rotor nur durch die Windströmung angetrieben wird, also wenn man das zum ersten Mal mach, da schießt einem schon Adrenalin durch den Körper, wenn der Hubschrauber erstmal abrupt nach unten geht“, erinnert sich Struger. „Im Grunde genommen ist als Hubschrauberpilot jeder Flug und vor allem jede Ausbildungsstunde ein Grenzgang. „Einen Hubschrauber zu steuern ist ungefähr damit vergleichbar einen Ball auf einer Bleistiftspitze zu balancieren, da wird man ständig an seine Grenzen gebracht und es gibt wirklich keine einzige Übung, bei der man danach denkt, ja das war aber easy, im Gegenteil“, so der Kärntner.

 

Übungen querfeldein
Nach der Grundausbildung zum Berufspiloten standen und stehen zahlreiche Supervisionsflüge auf dem Ausbildungsplan. An einen erinnert sich Struger gerne. „Wir haben am Großglockner die Außenlandung und Hochgebirgslandung geübt, sprich Landungen abseits eines Flugplatzes, da ist man ziemlich gefordert, man muss wirklich alle Gegebenheiten beachten, man muss die Oberfläche abschätzen können, den Wind, welche Hindernisse könnte es geben, wo kann ich wirklich landen und komme ich von dort auch wieder weg, all das sind wichtige Faktoren, weil es bringt nichts wenn du deinen Hubschrauber zwar hineinmanövrierst, dann aber dort nicht mehr wegkommst“, erklärt uns der 29-Jährige. Was man als Hubschrauberpilot lernen muss, ist das Nein sagen. „Als Polizist willst du immer und jederzeit helfen, das liegt uns quasi im Blut, aber es gibt Situationen, Winde, Untergrundbeschaffungen, usw., wo du als Pilot sagen musst, nein das ist nicht möglich, das ist ein Prozess, den jeder lernen muss, denn was bringt es wenn ich mich selbst oder meinen Operator in Gefahr bringe, wenn ich von vornherein weiß, dass dieser Flug unmöglich ist“, so Struger weiter.

 

Einsatzstellen
Insgesamt gibt es sieben Flugeinsatzstellen der Polizei in Österreich, an drei Flugeinsatzstellen, in Klagenfurt, Salzburg und Wien, stehen jeweils zwei Hubschrauber, an den anderen jeweils einer. „Es sind immer mehrere Hubschrauber im Einsatz, das kann dann schon dazu führen, dass ein dringender Einsatz herein kommt und der Hubschrauber aus Wien nach Kärnten zum Einsatz fliegt, weil die anderen beiden bereits besetzt sind. Unser Vorteil bei der Polizei ist, dass wir vom Anruf bis zum Einsatz genau in zwei Minuten in der Luft sind, unser großer Vorteil ist wirklich die Flexibilität, wir sind da relativ unbürokratisch“, so der Köttmannsdorfer. Wir wünschen unserem Kärntner in Wien jedenfalls noch weiterhin viel Erfolg bei seiner Ausbildung und hoffen, dass wir vielleicht sogar mal in den Genuss kommen, mit ihm zu fliegen, einstweilen wünschen wir „Glück ab, gut Land“!

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