Immer weniger Buschenschenken

Der Buschenschank Lippitz im Granitztal ist ein gelungenes Familienprojekt. Im Bild: Theresia Lippitz mit Tochter Martina 
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  • Der Buschenschank Lippitz im Granitztal ist ein gelungenes Familienprojekt. Im Bild: Theresia Lippitz mit Tochter Martina


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Drastischer Rückgang: In den letzten zwölf Jahren ist die Zahl der Buschenschank-Betriebe in Kärnten von 125 auf 60 gesunken. Auch im Lavanttal gibt es immer weniger davon.

Droht uns der Verlust eines festen Teils der Kärntner Kultur? Schenkt man den Zahlen Glauben, sieht es ganz danach aus. „Waren im Jahr 2008 noch 125 bäuerliche Buschenschenken in Kärnten behördlich gemeldet, so sind es im Jahr 2020 nur mehr rund 60 Betriebe“, sagt Roswitha Plösch, von der Direktvermarktung der LK Kärnten „Kärnten hatte das strengste Buschenschank-Gesetz von allen Bundesländern. Bis auf wenige Ausnahmen wie Butter, hartgekochte Eier oder Essiggemüse musste alles selbst erzeugt werden.“ Erst mit der Novellierung des Gesetzes ist es dem Direktvermarkter-Verband und der LK Kärnten gelungen, den Buschenschankbetreibern die Möglichkeit einzuräumen, im begrenzten Ausmaß bäuerliche Produkte von anderen Betrieben regional zuzukaufen, wobei der Zukauf an gut sichtbarer Stelle ausgeschildert werden muss. Auch die zehntägige Sperrfrist während der Ausschankzeit fiel erst in diesem Jahr. Nun können Betriebe 200 Tage durchgehend offenhalten.

Nachwuchs fehlt
Neben den gesetzlichen Gründen gibt es aber noch eine weitere gravierende Ursache für das Buschenschank-Sterben. Der Betrieb ist sehr arbeitsintensiv, meist hilft der gesamte Familienverband mit. In Zeiten sich rasant verändernder Familienstrukturen ist es nicht mehr selbstverständlich, dass die Kinder am Hof bleiben.

Pioniere
Als Gertrud und Franz Schaller 1983 mit ihrem Buschenschank begannen, waren sie die allerersten in Kärnten. Nach 24 Jahren entschlossen sie sich 2007, die Bewirtung aufzugeben. „Wir hatten eine schöne Zeit. Aber irgendwann ging es arbeitsmäßig und gesundheitlich einfach nicht mehr“, blickt Gertrud Schaller heute zurück. „Auch unsere Kinder hatten irgendwann ihre eigenen Jobs und Familien und konnten nicht mehr mithelfen wie vorher.“ Als Buschenschank-Betreiber hat man alle Hände voll zu tun. „Wir haben wirklich alles selbst gemacht“, sagt Gertrud Schaller nicht ohne Stolz. „Darum mussten wir auch nie etwas zukaufen.“ Viele der alten Stammgäste sind der Familie Schaller als Kunden im weiterhin geführten Ab-Hof-Verkauf erhalten geblieben.

Nachfolger
Für Martina Lippitz, die 2010 den Buschenschank Lippitz im Granitztal von ihren Eltern übernahm, ist die Weiterführung des Betriebes eine Herzensangelegenheit. „Buschenschenken sind Lebenskulturgüter, die es wert sind, erhalten zu bleiben. Geänderte Familienstrukturen, der soziodemographische Wandel und immer höhere Ansprüche sind Stolpersteine für viele Betriebe.“ Das Glück, einen Nachfolger zu haben, genießen auch Gerhard und Christine Schifferl, die ihren Buschenschenk im Granitztal vor 33 Jahren gründeten. Mittlerweile wird er vom Sohn Gerhard Schifferl junior geleitet. „So einen Betrieb kann man nur aufrechterhalten, wenn die ganze Familie mithilft.“

Vom Buschenschank zur Gastro
Eine Option ist die Umwandlung des Buschenschankbetriebes in ein Gastronomiegewerbe. Bei der Jausenstation Heritzer hat man diesen Schritt bereits vor 14 Jahren gesetzt: „Ansonsten würde es uns heute wahrscheinlich nicht mehr geben. Uns ging es vor allem darum, unsere hofeigenen Erzeugnisse etwa auch in Form von warmen Speisen anbieten zu können, zum Beispiel Ripperl oder Eispalatschinken“, erklärt Anton Heritzer, der das geänderte Konsumverhalten der Gäste anspricht. „Man muss mit der Zeit gehen. Ab einer gewissen Größenordnung bzw. wenn der Betrieb auf die Bewirtung von Gästen angewiesen ist, würde ich eine Umstellung empfehlen.“

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