Infineon: Umsatzanstieg aber trüber Ausblick
Die Infineon Technologies AG gab das Ergebnis für das am 31. März 2020 abgelaufene zweite Quartal des Geschäftsjahres 2020 bekannt und vermeldet einen Umsatzanstieg von vier Prozent. Im Bereich Automotive geht man jedoch von starken Umsatzrückgängen aus.
„Die Welt befindet sich in einer so bisher noch nicht gekannten Krise. Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind beispiellos und die Halbleiterbranche spürt sie deutlich. Auch Infineon ist nicht immun gegen den massiven Rückgang der Weltwirtschaft“, sagt Reinhard Ploss, Vorsitzender des Vorstands von Infineon. „Unser Unternehmen ist krisenerprobt. Trotz aller Schwierigkeiten, etwa bei Lieferketten und in der Fertigung, konnten wir unseren Betrieb in den vergangenen Wochen weitgehend aufrechterhalten. Zudem haben wir frühzeitig Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet. Allerdings hat sich der Ausblick für das zweite Geschäftshalbjahr deutlich eingetrübt. Im Bereich Automotive rechnen wir mit starken Umsatzrückgängen. Wir beobachten die Dynamik in unseren Zielmärkten sehr genau und sind vorbereitet, auf unterschiedliche Entwicklungen schnell zu reagieren“, so Ploss.
Zweites Quartal: die Daten
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020 stieg der Umsatz auf 1.986 Millionen Euro nach 1.916 Millionen Euro im Vorquartal. Zum Umsatzanstieg von vier Prozent haben alle vier Segmente Automotive (ATV), Industrial Power Control (IPC), Power & Sensor Systems (PSS)1 und Digital Security Solutions (DSS) beigetragen. Das Betriebsergebnis betrug im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 226 Millionen Euro nach 266 Millionen Euro im Vorquartal. Das Finanzergebnis belief sich im abgelaufenen Quartal auf minus 27 Millionen Euro. Der Steueraufwand verminderte sich im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020 auf 21 Millionen Euro nach 43 Millionen Euro im Vorquartal.
Ausblick 2020
Mit der Übernahme der US-amerikanischen Cypress Semiconductor Corporation im April 2020 gehört Infineon zu den zehn größten Halbleiterunternehmen weltweit. Der Konkurrent wurde um rund neun Milliarden Euro gekauft. Ohne diesen Zukauf hätte man mit einem Umsatzverlust auf das Gesamtjahr 2020 gesehen, von bis zu minus fünf Prozent gerechnet. Durch die Akquirierung geht man nun von einer Umsatzentwicklung im Bereich von minus fünf, bis plus fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. „Die durch die Coronavirus-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Verwerfungen beeinträchtigen die Vorhersagbarkeit sehr stark und führen insoweit zu einer deutlichen Prognoseunsicherheit“, heißt es in einer Aussendung. Für das Geschäftsjahr 2020 kalkuliert Infineon mit einem Umsatzvolumen von 8,4 Milliarden Euro.
Kurzarbeit seit 1. Mai
Die Infineon Technologies Austria AG hat beim Arbeitsmarktservice (AMS) für einen Teil der Belegschaft per 1. Mai 2020 Kurzarbeit für die Dauer von zwei Monaten beantragt. Die Kurzarbeit betrifft rund 1.500 Mitarbeiter in der Produktion und in produktionsnahen Wartungsbereichen am Standort Villach. Dazu zählen auch Leiharbeitnehmer. Die betroffenen Beschäftigten erhalten bei einer Beschäftigung im Ausmaß von 80 bzw. 85 Prozent weiterhin ein Nettomonatsentgelt in Höhe von 90 Prozent ihres bisherigen Nettoeinkommens.
Über Infineon
Die Infineon Technologies AG ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen, die das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher machen. Mikroelektronik von Infineon ist der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft. Mit weltweit rund 41.400 Beschäftigten erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 (Ende September) einen Umsatz von 8,0 Milliarden Euro.
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