Mit dem Callboy zur Polizei

Gernot Kulis liebt das Lavanttal. Hier ist er auf der Burgruine Rabenstein in St. Paul zu sehen.
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Jetzt erst recht! Ab Juli 2021 will Gernot Kulis im zweiten Anlauf endlich sein neues Programm „Best of Ö3-Callboy“ auf die Bühne bringen.

Gernot Kulis ist der wohl bekannteste Kabarettist Österreichs. Ob als Teil der „zwoa Lofntola“ oder der „Comedy Hirten“, als Ö3-Callboy, als Professor Kaiser, als Bühnenkünstler oder neuerdings als YouTube-Klickwunder und Nehammer-Imitator – kaum ein Österreicher, der noch nie von dem gebürtigen St. Pauler gehört hat.

20 Jahre Best of Ö3 Callboy – wie bringt Gernot Kulis die Highlights einer Radioshow livehaftig auf die Bühne?
Der Callboy ist die für mich die Radioform von purem Stand-up und passt daher sehr gut zu meiner Art, auf der Bühne zu spielen. Der Ö3 Callboy ist mehr als nur ein Anruf. Er ist ein österreichisch-satirisches Zeitdokument mit vielen Themen. Von der Abschaffung des Schillings über die Heim-EM bis hin zu Corona. Dazu gibt es die Highlights als Zuspieler, die Aufarbeitung dazu, Hintergründe und jede Menge Pointen.

Was ist deine Strategie für den Fall, dass du auf der Bühne einmal den Faden verlierst?
Mein Techniker am Mischpult heißt Alex. Ich nenne ihn Alexa. Wenn ich den Faden verliere, frag ich also einfach Alexa! Er kennt das Programm besser als ich und hilft mir wieder auf die Sprünge.

Wie oft kommt es vor, dass du am Telefon erkannt wirst?
Nicht wenig oft. Gerade letztens, als ich die Wirtschaftskammer angerufen habe, um zu fragen, wie ich am Black Friday als Spielegeschäft bei Onlinezahlungen schwarz kassieren kann, fragte die Dame am Telefon nach zwei Sätzen vorsichtig: „Gernot Kulis?“

Wie findest du potentielle Opfer?
Wenn mir unterwegs was auffällt und sich Personen förmlich aufdrängen, dann warte ich ein wenig und schlage am Telefon zu. Sobald man irgendwo seine Nummer hinterlassen hat, ist man schon im Visier des Callboys.

Kannst du dich noch an deinen allerersten Callboy-Anruf erinnern?
Ich habe als Gerhard Berger in der Cart-Halle angerufen und wollte mit lauter ehemaligen Formel 1-Größen vorbei kommen um ein Rennen zu bestreiten. Das die genannten alten Formel 1-Stars alle schon tot waren, hat mein Gesprächspartner nicht mit bekommen.

Gab es auch Anrufe, die nicht wie erwartet funktioniert hatten?
Viele. Der Vizebürgermeister von Gamlitz ist während des Anrufes zur Polizei gelaufen, weil der so aufgebracht war. Bei der Auflösung habe ich schon mit dem Polizisten gesprochen!

Wie oft passiert es, dass du selbst zu lachen anfangen musst?
Selten, aber es kommt natürlich vor. Ich muss ja in der Rolle bleiben. Wenn dem aber so ist, dann kann ich ja kurz das Mikro abdrehen. Ist schon passiert.

Wie kam die Idee zur Schmähhammer-Parodie und wie lange hat es gedauert, bis du Gestik, Mimik und Sprache des Innenministers verinnerlicht hattest?
Das ist relativ schnell gegangen. Ich habe ja vor Jahren viele Stimmen parodiert, aber dann etwas damit aufgehört. „Back tot the roots“, kann man sagen. Es macht gerade Spaß und ich hoffe, die Leute haben ihn auch.

Woran hast du als erstes gedacht, als dich der echte Karl Nehammer angerufen hat?
Er war eigentlich sehr förmlich, dadurch habe ich gemerkt, dass er eventuell mitschneidet und habe mich ein wenig zurückgehalten. Natürlich will man nicht, dass sich das Opfer mit dem Täter solidarisiert. Was soll das sein? Das Comedy Stockholm Syndrom? Es gibt Länder wo es Satiriker schwer haben, weil sie von der Regierung verfolgt oder gar eingesperrt werden, wenn sie Politiker aufs Korn nehmen. So darf Österreich hier gerne eine Vorreiterrolle einnehmen.

Was ist außer der Best of-Callboy-Tour bei dir noch so geplant für das kommende Jahr?
Einiges. Ich spiele zum Beispiel aktuell auch noch das Programm „Herkulis“ im Kampf gegen die selbst ernannten Halbgötter und Vollpfosten. Es ist aktueller denn je, wenn man sich die Lage ansieht. Im Mai zeichne ich das Programm fürs Fernsehen und DVD auf anschließend beginnt das Bühnen-Sonderprojekt „Best of Ö3 Callboy.“ Sofern es wieder möglich ist, spiele ich „Kulisionen“ in Bayern.

Wie oft kommst du eigentlich noch in deine Heimat, das Lavanttal?
Immer wieder! Ich liebe das Lavanttal und erzähle meinen Kindern oft von der Kindheit in St. Paul. Unlängst waren wir mit Freunden in den St. Pauler Bergen wandern, auf den Spuren meiner Mama.

Kannst du dir vorstellen, irgendwann wieder in Kärnten zu leben?
Bestimmt. Man muss schon ziemlich arrogant sein, wenn man sagt, dass man sich das nicht vorstellen kann. „Vull schein do“. Es muss halt alles zusammenpassen.

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