Möwen fliegen auf Kärnten
Immer öfter ist zu beobachten, dass in der Nähe von Kärntner Seen Möwen auftauchen. Warum das so ist, hat der KLAGENFURTER bei Andreas Kleewein von birdlife nachgefragt.
Wenn man ans Meer fährt, kennt jeder den vertrauten Klang von Möwenschreien. Immer öfter kommt man auch bei uns in den Genuss. „Die Möwen sind zu Kulturfolgern geworden, das bedeutet, in der Nähe des Menschen finden sie ausreichend Nahrung und machen sich die Gegebenheit zu Nutze. So können Möwen im städtischen Bereich auch schon einmal bei Mülleimern angetroffen werden, überwiegend jedoch auf landwirtschaftlichen Äckern, wo sie nach Nahrung in Form von Regenwürmern, Getreidekörnern oder anderen Pflanzensamen suchen“, so Andreas Kleewein von birdlife. Die Winter sind in unseren Breiten sehr milde geworden, „deshalb müssen die Möwen auch nicht mehr weiter in den Süden ziehen, sondern bleiben zum Teil bei uns“, so der Experte.
Folgen des Klimawandels. In der kalten Jahreszeit wurden in Kärnten schon bis zu 1.000 Lachmöwen und bis zu 300 Mittelmeermöwen gezählt. „In den Sommermonaten sind es deutlich weniger, weil viele zu dieser Zeit in den Brutgebieten sind. Es sind aber noch neun weiter Möwenarten bei uns in Kärnten immer wieder zu sehen, die jedoch deutlich seltener sind. Die Mittelmeermöwe brütet mittlerweile in einem Bestand von fünf bis acht Brutpaaren in Kärnten“, erzählt Kleewein. Vor ungefähr 40 Jahren waren Möwen in unserer Region noch etwas Seltenes und wenn nur in den Wintermonaten anzutreffen. „Seit einigen Jahren sind Möwen bei uns aber nichts mehr Untypisches. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die Natur im Wandel ist. Manche Arten verschwinden aus verschiedenen Regionen, andere kommen wiederum neu hinzu. Der Klimawandel hinterlässt somit auch schon in der Vogelwelt seine Spuren“, so Kleewein.
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