Polizist als Glaubensbotschafter
Stefan Sablatnig aus Maria Rain ist Kärntens erster Akolyth. Seine Freizeit verbringt der Polizist bei Messen in der Wallfahrtskirche.
Der Glaube und mein Beruf sind für mich kein Widerspruch – im Gegenteil. Ich versuche beide Welten – so gut es geht – miteinander zu verbinden. Es geht in beiden Bereichen um den Dienst an den Menschen – etwas Gutes zu tun. In meinem Beruf geht es auch wie im Glauben darum, den Menschen zu helfen“, sagt Stefan Sablatnig. Der Maria Rainer ist nämlich Polizeibeamter und in der Pfarre außergewöhnlich ehrenamtlich engagiert: Der 49-Jährige ist nämlich Kärntens erster geweihter Akolyth.
Nähe zu Gott
Bei einem Akolythen handelt es sich um eine alte Form des kirchlichen Dienstes, den es seit dem dritten Jahrhundert gibt, der jedoch fast in Vergessenheit geraten ist. „Als Pfarrer Ulrich Kogler vor drei Jahren nach Maria Rain kam, haben wir zufällig die Idee des Amtes des Akolythats aufgegriffen“, sagt Sablatnig. Erfahrungen im Dienst der Kirche hat Sablatnig reichlich: Jahrelang war er als Ministrant tätig, hat Ausbildungen zum Wortgottesdienstleiter oder dem Leiter von Segensfeiern abgeschlossen. Das Akolythat geht aber noch einen Schritt weiter: Der Akolyth ist der einzige Messdiener, der den Pfarrer beim höchsten Dienst während der Heiligen Messe unterstützt: der Zubereitung der Eucharistie. „Es ist immer ein besondereres Gefühl. Ich bereite den Altar für die Eucharistie vor, mische Wasser und Wein und reinige nach der Kommunion die liturgischen Geräte“, beschreibt Sablatnig seine Tätigkeiten. Somit ist keiner näher bei der Heiligen Kommunion als der Akolyth. Sofern es seine Dienstzeiten erlauben, ist er wochenends und unter der Woche als Akolyth im Einsatz.
Menschlichkeit
„Es geht auch in meinem Beruf als Polizist darum, den Menschen als Menschen zu sehen“, beschreibt Sablatnig seine Berufung. Seine ganze Familie unterstützt ihn bei seinem Engagement. Seine Frau Andrea ist in der Pfarre Kantorin und begleitet mit Gesang die Heiligen Messen in Maria Rain. Selbst Sohn Benedikt bringt sich mit seinem technischen Know-how ein. Er sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Übertragung der Gottesdienste aus der Wallfahrtskirche Maria Rain. Bereits seit zwei Jahren haben Gläubige die Möglichkeit, virtuell an den Gottesdiensten teilzuhaben. „Unsere Teilnahme an den Gottesdiensten während der Coronakrise ist unser Beitrag in Zeiten wie diesen“, schließt Sablatnig.
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