Raucherparadies am Abgrund?

Sollte das Gesetz nicht in letzter Minute noch gekippt werden, sind Österreichs Lokale ab Mai 2018  rauchfrei. Was bedeutet das für die Wirte? Drei Lavanttaler Gastronomen geben Antworten.
Im kommenden Jahr ist es auch in Österreich soweit: das totale Rauchverbot in der Gastronomie tritt im Mai in Kraft. Bei Verstößen drohen den Wirten Strafen bis zu 2.000 Euro, den Rauchern bis zu 100 Euro.
Unnötiger Umbau
Verärgert über die neue Regelung zeigt man sich in der Cafe-Konditorei Eberhard. Verständlich – denn 2010 schlug im Wolfsberger Traditionbetrieb die zum damaligen Zeitpunkt gesetzlich geforderte räumliche Abtrennung von Raucher- und Nichtraucherabteil mit rund 30.000 Euro teuer zu Buche. „Alles Sonderanfertigungen, die nun überflüssig sind“, bedauert Chef Alois Eberhard – selbst strenger Nichtraucher. Eine leistungsstarke Lüftung, die die gesetzlichen Anforderungen übertrifft und die gesamte Luft im Raum 2,8 Mal pro Stunde austauscht, war schon seit 2002 vorhanden. Eberhard sieht die neue Gesetzgebung kritisch: „60 bis 70 % unserer Gäste sind Raucher. Das totale Rauchverbot ist eine extreme Lösung, denn sie stellt eine ganze Bevölkerungsschicht vor die Tür. Ich hoffe, es wird deswegen keine Probleme mit der Nachbarschaft geben.“ Sein Lösungsvorschlag: ein kleiner Raum für Raucher in einem ansonsten kompletten Nichtraucherlokal.
Beheizte Terrasse
Mitten in den Vorbereitungen auf die „rauchfreie Zeit“ steht der ehemalige Mambos-Chef und frisch gebackene Embassy-Betreiber Manuel Wutscher. „Das drohende Rauchverbot war mit ein Grund, warum ich das Embassy gemeinsam mit Harald Thomaser übernommen habe. Aufgrund der großen Freiterrasse haben wir hier beste Möglichkeiten, den Aufenthalt der Raucher im Freien angenehm zu gestalten“, so der Gastronom. Bis zu 7.000 Euro will er dafür investieren. Heizstrahler und ein elektronisch steuerbarer Windschutz wurden bereits installiert. Weitere Maßnahmen, wie z. B. eine zeltartige Verbauung der Eingänge, werden noch getroffen. Persönlich hält Wutscher – selbst ebenfalls Nichtraucher – nicht viel vom neuen Anti-Rauchgesetz: „Man wird wieder einmal bevormundet und eingeschränkt. Ich bin gespannt, wie das Verbot schließlich umgesetzt wird, denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass Raucherregelungen in der Praxis schnell verpuffen – im wahrsten Sinne des Wortes.“
Paradebeispiel Italien
Das Rauchverbot in Bars und Lokalen in Italien wird hierzulande oft als Paradebeispiel für die weitestgehend problemlose Umsetzung einer solchen Regelung angeführt. Dass es in der Praxis anders aussieht, weiß Anna Grünwald, seit sieben Jahren Betreiberin des GH Gartnerwirt in St. Georgen. „Ich habe ein Jahr lang in Italien gelebt und habe dort Bekannte in der Gastronomie. Das Rauchverbot hat dort vor allem anfangs zu Umsatzeinbußen geführt, von denen sich viele noch nicht erholt haben. Auch bei uns ist das zu erwarten. Zudem sinkt der Stellenwert der Lokale als soziale Treffpunkte massiv“, sagt die Wirtin. Einschüchtern lässt sie sich dennoch nicht: Pläne für flexible Holzvertafelung im Gastgarten sind bereits in Arbeit. „Wir werden gute Lösungen finden. Bei uns muss sich auch in Zukunft kein Raucher isoliert fühlen“, stellt Grünwald klar.
Karin und Alois Eberhard vom gleichnamigen Wolfsberger Traditionscafe rüsten sich für das Rauchverbot
Mit Heizstrahlern und Windschutz kommt man den Rauchern im Embassy entgegen
© KRM (3)

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