St. Jakob & Bad Bleiberg: Endlich Straßennamen
In beiden Gemeinden werden Straßennamen eingeführt. In St. Jakob hat man bereits damit begonnen. In anderen Gemeinden im Bezirk Villach-Land sprachen sich Bürger gegen Straßennamen aus.
In St. Jakob im Rosental ist 2018 die Fortführung der Straßenbezeichnungen geplant. „Konkret für die Ortsteile St. Jakob, Feistritz und Längdorf“, so Bürgermeister Heinrich Kattnig. In Sachen Zweisprachigkeit hat man nach längerer Diskussion einen Kompromiss gefunden: „Einige Straßenzüge werden deutsche, einige slowenische Namen erhalten“, erklärt Kattnig. Politisch stehe die Gemeinde geschlossen hinter dieser Entscheidung. In der Vergangenheit gab es teils heftige Diskussionen rund um etwaige zweisprachige Straßenbezeichnungen. Vorschläge für die Straßennamen wurden von der Bevölkerung, Vereinen und Vertretern der Politik eingebracht. Diverse Ummeldungen übernimmt die Gemeinde. Was aber bleibt sind private Adressänderungen, etwa bei Versicherungen. Im Moment werden die Hauptorte mit Straßennamen versorgt. Kattnig: „Kleine Ortschaften, wo es nicht unbedingt notwendig ist, stehen vorerst nicht am Plan. Generell entspricht die Benennung von Straßennamen einfach dem Zeitgeist.“
Wichtig für Rettung. „Nötscher Dörfl“ oder „Kaffeegassl“ – so lauteten in Bad Bleiberg bisher die internen Straßenbezeichnungen. Als Einwohner oder langjähriger Postbeamte wusste man Bescheid, welche Adresse gemeint ist. Schwierig wird es aber bei Ortsunkundigen, welche rasch ein Ziel erreichen müssen – etwa Rettungskräfte. „Es gab schon Fälle, da ist der Rettungshubschrauber falsch gelandet. Hausnummern gibt es natürlich, aber eben keine Straßenbezeichnungen“, so eine Bad Bleibergerin. Auch Bürgermeister Christian Hecher bestätigt: „Bad Bleiberg braucht ein zeitgemäßes Orientierungssystem mit Straßenbezeichnungen und eine Systematik bei den Hausnummern. Dies ist letztlich auch eine Sicherheitsfrage, wenn es bei Einsätzen von Feuerwehr, Rettung oder Polizei um Sekunden geht, die Leben retten können.“ Die Idee, Straßennamen einzuführen, wurde bereits vor 19 Jahren geboren. Hecher: „Im Herbst 2017 wurde die Idee neu aufgegriffen und wir haben uns entschieden, das Projekt zu realisieren.“ Die Kosten belaufen sich auf rund 60.000 Euro. Die Schilder kommen voraussichtlich im Sommer, Herbst 2018.
Automatischer Abgleich. Im gesamten Gemeindegebiet werden voraussichtlich 73 Straßen- und Wegbezeichnungen vergeben, daraus resultierend werden systematisch über tausend neue Hausnummern vergeben. „Bei der Vergabe der Straßen- und Wegbezeichnungen wurde auf bereits vorhandene Namen bzw. auf Namen mit bergbaugeschichtlicher Tradition Rücksicht genommen. Hecher: „Durch das zentrale Melderegister der Gemeinden entfallen ein Großteil der bisher notwendigen Änderungsmeldungen durch die Bürger. Wir werden versuchen, einen automatischen Adressenabgleich mit allen Ämtern und Behörden, Gerichten und sonstigen Institutionen zu realisieren.“ Die erste Bürgerinformation wird voraussichtlich Anfang März 2018 stattfinden.
Keine Straßennamen. Im Bezirk Villach-Land wird es auch in Zukunft weitere Gemeinden bzw. Ortschaften ohne eigene Straßennamen geben. Sowohl in Arriach (flächendeckend) als in Fresach (Ortschaft Laas) sprachen sich die Bürger gegen Straßennamen aus. In Stockenboi gibt es im Hauptort Zlan Straßennamen, in den anderen Ortschaftsteilen wären eigene Straßennamen laut Gemeindeauskunft jedoch nicht zielführend.
Neue Straßenschilder in St. Jakob
© KRM
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