Stärkung des ländlichen Raumes
3,5 Millionen Euro betragen bis jetzt die Förderungen in der LAG Unterkärnten im aktuellen „Leader“-Programm 2014 bis 2020. Bis 2022 kann die LAG nahtlos mit einem Übergangsbudget weiterarbeiten. Durch Förderungen werden wesentlich höhere Investitionen ermöglicht.
Lokale Aktionsgruppen (LAG) steuern die Strategieumsetzungen der „Leader“-Regionen, 3.300 Lokale Aktionsgruppen gibt es im Gebiet der EU. „Es ist ein beachtliches Netzwerk, mit dem Programm werden wertvolle Impulse gesetzt“, betont Peter Plaimer von der LAG Unterkärnten. Über das „Leader“-Programm werden EU-Mittel lukriert, um regionale Projekte zu fördern, die den ländlichen Raum stärken.
Förderperiode verlängert
Die aktuelle Leader-Förderprogrammperiode ist ursprünglich von 2014 bis 2020 angesetzt – allerdings: „Diese Förderprogrammperiode wird jetzt mit einem vom Bund genehmigten Übergangsbudget ausgeweitet bis 2022“, erklärt Plaimer. „Der Grund dafür ist, dass das EU-Budget noch nicht geflossen ist. Für uns ist es ganz wesentlich, dass wir mit einem Übergangsbudget weiterarbeiten können – auf Basis der jetzigen lokalen Entwicklungsstrategie und auch weiterhin Projekte genehmigen können. Das ist nicht EU-weit so geregelt, sondern eine ziemlich einzigartige Lösung für Österreich. Ich sehe es auch als ganz große Wertschätzung uns gegenüber, dass wir nahtlos weitergehen können.“ Projekte können laufend eingereicht werden, die Genehmigungen finden drei Mal im Jahr statt.
3,5 Millionen Euro Förderung
In der aktuellen Förderprogrammperiode hat die LAG Unterkärnten (bestehend aus den Regionen Bezirk Völkermarkt, Lavanttal und Rosental) bis jetzt insgesamt 60 Projekte gefördert: mit rund 6,2 Millionen Euro Gesamtkosten und 3,5 Millionen Euro Förderung. Allerdings erläutert Peter Plaimer bezüglich der 6,2 Mio. Euro: „Die Zahl der Kosten haben wir immer heruntergebrochen auf den Anspruch, für den man dann auch EU-Fördermittel bekommt. Die tatsächlichen Gesamtkosten, die wir dann unterstützt haben, sind wesentlich höher.“ Er führt dies anhand dem Spielehaus am Klopeiner See als Beispiel aus. Hier sind nur die Kosten für den Rohbau in der Auflistung der LAG Unterkärnten eingerechnet: „Die Kosten für den Rohbau betrugen 300.000 Euro, unsere Förderung dabei waren 100.000 Euro. In Summe kostet das Spielehaus aber 700.000 Euro. Es wurden noch wesentlich mehr Investitionen – und damit Wertschöpfung – getätigt, als wir eigentlich darlegen können.“
Auslöser für Investitionen
Die Leader-Förderung sei oftmals nur ein kleiner Teil aber ausschlaggebend dafür, dass ein Projekt realisiert werden und damit ein „Schneeballeffekt“ erzielt werden kann. „Dieser Aspekt geht meist etwas unter: Wenn eine Leader-Förderung greift, wo sonstige Förderungen nicht möglich wären und du kannst einen Synergieeffekt erzielen – weil es wesentlich größere Investitionen nach sich ziehen“, so Plaimer. Ein weiteres Beispiel dafür: Die neue Eismaschine des VST in der Eishalle Völkermarkt, die über ein Leader-Projekt gefördert wurde: „Das war nur ein kleiner Teil mit 137.000 Euro, die Investition für die gesamte Eisaufbereitungsanlage war ein Vielfaches höher. Da haben wir auch einen kleinen Beitrag leisten können, der zu einem Schneeballeffekt beigetragen hat.“
Erfolgreiche Projekte für die Region
Aus der aktuellen Leader-Förderprogrammperiode nennt Peter Plaimer ein paar Beispiele, die erfolgreich im Bezirk Völkermarkt umgesetzt wurden. „Für mich eines der größten war ,Südkärntner Lichtgestalten‘. Eine Kooperation mit sieben Gemeinden zur Umstellung der Straßenbeleuchtung mit gemeinsamem Design, gemeinsamer Errichtung und Wartung. Ein kleines aber sehr wichtiges Projekt war die Auswirkungsanalyse des Verladebahnhofes Kühnsdorf – sehr wichtig für die Antragstellung zur Errichtung der Anschlussbahn.“ Mit der Tourismusregion hat die LAG Unterkärnten die zwei großen Projekte „Erlebnisraum Klopeiner See“ (Ausbau Aussichtsplattform Kitzelberg und neue Beschilderung) und Spielehaus St. Kanzian umgesetzt. „Für mich ein ganz tolles Projekt ist auch der Burgstadl in Griffen“, so Plaimer. „Die Gemeinde geht mit der Ortsentwicklung, der Entwicklung des Gemeindezentrums und der Kirchplatzgestaltung einen konsequenten Weg.“
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