Tierischer Europameister
Franz Ebner aus Arriach ist weit über die Grenzen seines Gemeindegebietes hinweg als „Hosn-Franz“ bekannt. Seine Zucht ist preisgekrönt, Kunden kommen aus ganz Europa.
Angefangen hat die Leidenschaft für Kaninchen bereits in seiner Kindheit. „Mit etwa sechs Jahren hatte ich das erste Tier, dabei ist es geblieben. Ein weiterer Vorteil: Man braucht für die Zucht von Kaninchen verhältnismäßig wenig Platz“, sagt Ebner. Im Schnitt hat er zwischen 80 und 100 Kaninchen, diese versorgt er täglich alleine: „Das braucht schon bis zu zwei Stunden pro Tag. Wenn meine Enkelin Elisa hier ist, hilft sie mir.“ Die Kaninchenzucht hat Ebner bereits einige Titel und Preise beschert, so ist der Arriacher zweifacher Europachampion. Zuletzt wurde seine Kaninchendame „Susi“ bei der Europaschau in Wels als schönstes Lohkaninchen schwarz ausgezeichnet. Ebner: „Bewertet werden dabei etwa die Fellfarben, das Gewicht, Rassemerkmale, Gesundheit oder Pflege des Tieres.“ Die Ausstellungen sind generell immer im Herbst. „Das ist besser für die Tiere, dann ist es nicht mehr so heiß. Wir sind schon in ganz Europa herumgekommen, ich bin auch als Preisrichter aktiv.“ Ebners Kaninchen sind berühmt, die Loh-Schwarz-Zucht betreibt er bereits seit 45 Jahren: „Die Leute kommen aus ganz Europa, um meine Tiere zu kaufen. 2019 habe ich nach Schweden verkauft, ich habe auch gute Verbindungen zu einem Züchter in Freiburg, Deutschland. Die Kleintierzucht ist gut vernetzt, es spricht sich herum, wer gute Tiere hat.“ Neben den Lohkaninchen schwarz züchtet Ebner Riesenkaninchen grau oder Loh-Havanna. Enkelin Elisa kümmert sich besonders um die Loh-Havanna, war mit ihren 15 Jahren bereits Jugend-Europameisterin.
Schau in Arriach. Auch im tierischen Vereinsleben ist Ebner aktiv: Als Mitglied des K2 Kleintierzucht- und Gartenbauvereins Villach sowie als Zuchtwart für Kaninchen bei K3 (für Spittal und Gmünd). Alle zwei Jahre wird auch in Arriach eine internationale Ausstellung organisiert, neben Kaninchen gibt es u.a. Geflügel, Schafe, Ponys oder Ziegen zu sehen. Heuer, vom 18. bis 20. September, ist es wieder soweit, 20 Gastvereine aus fünf Nationen kommen. Geschlachtet werden Ebners Zuchtkaninchen übrigens nicht. „Natürlich haben wir auch Kaninchen, die wir essen. Die guten Zuchttiere haben bei mir aber ihre Alterspension und leben, bis sie umfallen. Das bin ich ihnen schuldig und man baut ja auch eine Beziehung zu dem Tier auf“, so Ebner.
Foto © KRM
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