Umstrittene Windkraft

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Windradprojekte auf der Koralpe lassen die Wogen hochgehen. Sind sie ein Weg zur Energiewende oder Verschandelung der Kärntner Berge?

Zwei Windräder auf der Soboth und sechs weitere auf der Steinberger Alpe sind bereits genehmigt, für den Windpark Bärofen mit acht Windrädern läuft eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Während die einen darin einen weiteren Schritt Richtung Klimaneutralität sehen, sind Windparks für andere nichts weiter als sinnlose Naturzerstörung. Wir haben Robert Gritsch von der Bürgerinitiative für ein windradfreies Lavanttal und Matthäus Witek vom Windparkbetreiber Ecowind (u.a. Windpark Bärofen) befragt.

Klimaneutral bis 2030
Fakt ist: In Österreich soll bis 2030 jede Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Quellen stammen. So will es das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, das sich derzeit auf der Zielgeraden befindet. Aktuell stammen rund 70 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen, doch auch der Bedarf steigt. „Selbst bei einer Energieverbrauchsreduktion von 50 % müsste die Kapazität von Wind-, Sonnen-, Wasser- und Biomassekraftwerken verdoppelt bis verdreifacht werden. Das größte Potential liegt bei Windrädern und Sonnenstormkraftwerken“, sagt Matthäus Witek von Ecowind. Im Bestreben, klimaneutral werden zu wollen, dabei aber möglicherweise viel Natur bei der Errichtung von Windparks zu opfern, sieht Robert Gritsch von der BI einen drastischen Widerspruch: „Es kann doch nicht sein, dass wir das Klima retten wollen, dabei aber unsere Umwelt zerstören. Es scheint so, als ließen Projektbetreiber sämtliche negativen Aspekte immer außer Acht oder sie bewerten sie als vernachlässigbar. Mit dieser Anhäufung von Vernachlässigbarkeiten haben wir aber in absehbarer Zeit einen Windpark Koralpe.“

Umweltschutz
Hört man sich auf der Seite der Windparkgegner um, so liegt die Hauptargumentation im Naturschutz begründet: „Es wird von der Politik immer wieder betont, wie einzigartig und schützenswert die Kärntner Bergwelt sei. Die Koralpe mit ihren etwa 160 endemischen Arten zählt aber anscheinend nicht dazu“, so Gritsch. „Es muss auch unseren Enkeln möglich sein, eine nicht bis auf 2.000 Meter Höhe ausgebeutete Natur vorzufinden. Unter Windrädern zu wandern, ist keine Erholung.“ Naturgemäß sieht man auf Seiten von ecowind anders: „Die Windkraft ist eine Energieerzeugungsform mit sehr geringem Platzbedarf. Bis auf die Zuwegung und das Fundament können die Felder und Wiesen weiter genutzt werden, stehen der Natur weiter als Lebensraum zu Verfügung.“

Fast alles aus Österreich
Auch, wenn man diesen Ausführungen Glauben schenkt, reicht alleine schon die Bauphase des Windrads, um Gegner auf die Barrikaden zu treiben: „Für den vergleichbaren Windpark Handalm waren 206 Schwertransporte zu je 1.300 Kilometern nötig, insgesamt 270.000 Kilometer. Dazu kommen für den Bärofen ca. 6.450 LKW-Fuhren. Zudem wird der Großteil der Anlagen importiert“, sagt Gritsch. Letzterem widerspricht Witek vehement: „Österreich hat zwar keinen Windradhersteller, aber mehr als 180 Firmen, die Teile von Windrädern erzeugen, z.B. die Firma Geislinger in Bad St. Leonhard. Beinahe jedes Teil eines Windrades wird auch in Österreich hergestellt.“

Unwirtschaftlich?
Landläufig wird auch die Wirtschaftlichkeit von Windrädern in Frage gestellt. Sie liefern Strom nicht dann, wenn man ihn braucht, und müssten über die Ökostromabgabe subventioniert werden, Verpächter und Investoren verdienen sich damit eine goldene Nase – so lauten die Vorwürfe. Zwar stimmt es, dass Ausgleichszahlungen durch das Ökostromgesetz für die Errichtung von Windrädern notwendig sind, laut Witek liegt dies aber allein daran, dass „konventionelle Kraftwerke noch immer zwei bis dreimal so viele Subventionen bekommen, wie alle erneuerbaren Kraftwerke zusammen. Würde man die gesamten 4,7 Milliarden Euro an umweltschädlichen Subventionen pro Jahr abschaffen, bräuchte es auch keine Ökostromförderung mehr. Windräder sind wirtschaftlich zu betreiben, sonst würden diese auch nicht errichtet werden.“

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