Unter der (Gold)Haube

Claudia Dirnbacher, die aktuell einzige bekannte Gold-, Perlen- und Silberstickerin Kärntens, gibt den St. Andräer Trachtenfrauen und den Wolfsberger Bürgerfrauen ihr Können weiter.
Gold- bzw. Bodenhauben sind feste Bestandteile der Kärntner Trachtenkultur und zeichnen sich durch eingewebte Goldfäden und -pailetten aus. Während Goldhauben vollkommen mit vergoldeten Elementen bedeckt sind, wird bei Bodenhauben nur der hintere Teil bestickt. Die Herstellung einer solche Haube verlangt viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Können. Getragen werden sie u. a. von Trachten- und Brauchtumsgruppen bei festlichen Anlässen.
Bis zu 300 Stunden
Doch die Kunst des Gold- und Silberstickens ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Um dieses Handwerk zu erhalten, nehmen die St. Andräer Trachtenfrauen unter der Leitung von Obfrau Monika Wiedemann aktuell an einem Kurs im Pfarrhof St. Andrä teil, dem auch eine Abordnung der Wolfsberger Bürgerfrauen beiwohnt. Als Tutorin fungiert Claudia Dirnbacher aus Klagenfurt. Sie hat das Gold- und Silbersticken von Friederike Danner aus Oberösterreich erlernt. „Es war nicht einfach, überhaupt jemanden zu finden, der sein Wissen weitergibt“, erinnert sie sich. Die Herstellung einer Goldhaube nimmt bis zu 300 Arbeitsstunden in Anspruch, die Fertigstellung einer Bodenhaube dauert etwa 90 Stunden. So etwas lässt sich in einem Kurs zeitlich kaum unterbringen. Darum erlernen die Kursteilnehmerinnen das Handwerk anhand von Trachtenbeuteln, Haarreifen und Broschen.
Gute Zusammenarbeit
„Wir sind sehr bestrebt, dass die Kunst des Goldstickens nicht in Vergessenheit gerät“, erklärt Monika Wiedemann die Motivation hinter der Veranstaltung. „Glücklicherweise können die St. Andräer Trachtenfrauen derzeit nicht über einen Mangel an Nachwuchs klagen.“ Mit den Wolfsberger Bürgerfrauen unter der Leitung von Elisabeth Hutter herrscht ein reger Austausch – die Grundlage für die gute Zusammenarbeit.
Herkunft
Ihren Ursprung haben die Gold- und Silberhauben im alten Volksleben, in dem noch die rituelle „Häubung“ der Frau praktiziert wurde. Beim „Kranzlabtanzen“ wurde der Brautkranz der Frau durch die Haube ersetzt. Daher das Sprichtwort „Unter der Haube sein“. Übrigens: Anstatt Goldhauben kommen in Wolfsberg Silberhauben zum Einsatz. Zurückzuführen ist das auf den Silberabbau im Mittelalter und in der frühen Neuzeit.
Die Gold- und Silberstickerin Claudia Dirnbacher (links)mit Kursteilnehmerinnen
© KRM (2)

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