Viel diskutiert: In Tarvis dürfen Restaurants wieder öffnen

Villachs italienische Nachbarregion, der Friaul, lockert die Corona-Sicherheitsmaßnahmen. Ab dem zweiten Adventsonntag können Restaurants und Bars vorerst wieder öffnen. Ab 19. Dezember muss mit Einreisebeschränkungen von Italien nach Österreich gerechnet werden.

Ab sofort kann man in Tarvis wieder Gastronomiebetriebe aufsuchen. Eine Lockerung der Sicherheitsstufe von Orange zurück auf Gelb macht dies möglich. Es gelten die gleichen Regeln, wie bereits vor dem 15. November: Restaurants und Bars dürfen bis 18 Uhr geöffnet haben. Konsumiert werden darf nur an den Tischen. Die Entscheidung, die in Rom getroffen wurde, löste im Friaul unterschiedliche Reaktionen aus. In sozialen Netzwerken wird die Wiedereröffnung der Gastrobetriebe teils harsch kritisiert.  Eine Ärztin aus Udine merkte an (Link auf Italienisch): „Das Gesundheitspersonal wird immer das beste geben, aber wir können keine Wunder bewirken. Zuerst feiert ihr, danach werdet ihr im Krankenhaus kein freies Bett mehr finden.“ Ein Gastronom aus Udine (Link auf Italienisch) sprach gar von einer „Lokalöffnung wider Willen“. Restaurants erarbeiten eigene Sicherheitskonzepte. So muss man etwa auf der bei vielen Kärntnern beliebten Zachhi-Hütte in der Nähe von Tarvis im Vorhinein reservieren. Im Innenbereich wird es weniger Tische als sonst geben. „Wir leben in einer schwierigen Zeit. Nur wenn wir zusammenhalten, werden wir da wieder rauskommen“, so die Betreiber auf Facebook (Link auf Italienisch). Am Samstag wurden im Friaul 755 neue Covid-19-Infektionen gezählt. 21 Personen starben. Insgesamt waren im Friaul am Samstag – bei einer Einwohnerzahl von über 1,2 Millionen Menschen – rund 15.500 Personen infiziert. In Tarvis zählte man am Samstag insgesamt 23 positive Fälle. Vier davon befanden sich im Krankenhaus.

Österreich plant Reisebeschränkung
Wie angekündigt, wird die Österreichische Bundesregierung Beschränkungen bei der Einreise aus sogenannten Risikoländern umsetzen. Diese Maßnahmen sollen ab 19. Dezember bis voraussichtlich 10. Jänner gelten. Personen, die aus einem Risikogebiet nach Österreich einreisen, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Nach fünf Tagen kann ein PCR-Test gemacht werden, um die Quarantäne vorzeitig zu beenden. Als Grundlage für die Einstufung eines Landes als „Risikoland“ wird die sogenannte 14-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner herangezogen. Wenn diese über einem Wert von 100 liegt, gilt das Land als Risikogebiet. Italien liegt, Stand 4. Dezember, bei einer 14-Tage-Inzidenz von 590.

 Italien-Reisen aktuell
Wie berichtet, ist bei der Einreise nach Italien ein Selbstdeklarationsformular mitzuführen. Dieses Formular gibt es auf der Seite des ÖAMTC auf Deutsch zum Download. Von nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Italien wird vom Österreichischen Außenministerium aufgrund der Covid-19-Situation abgeraten. Ebenso gilt bis zum 7. Dezember eine Unwetterwarnung für den Friaul. Gewarnt wird vor intensivem Regen, Schnee, starkem Wind und Hochwasser. Bei der Einreise von Italien nach Kärnten werden aktuell stichprobenartige Kontrollen durchgeführt.