Vorrang für Kinder!
Die Anzahl der verunfallten Kinder im Straßenverkehr ist seit dem Jahr 2015 alarmierend angestiegen – aber warum ist das so? Der Friesacher Polizeibeamte Wolfgang Taferner appelliert an Eltern!
Oft ist das Queren von Straßen für Kinder gefährlich. Dabei gilt für Kinder immer der sogenannte „unsichtbare Schutzweg“: Sie haben immer und überall Vorrang – aber wie sieht die Realität aus?
Zum Ursprung des Problems
Das sieht der Friesacher Polizist Wolfgang Taferner bereits in der Vorbereitung auf den Schulweg: „Es ist immer häufiger der Fall, dass Eltern ihre Schützlinge direkt vor die Schule bringen und dort auch wieder abholen.“ Somit wird den Kindern aber die nötige Selbständigkeit genommen, sich auf die Gefahren im Straßenverkehr vorzubereiten. „Ich weiß, dass die Eltern es natürlich nur gut meinen und die Kinder sicher absetzen wollen.“ Kinder müssen Situationen kennenlernen, um selbständig auf die Gefahren aufmerksam zu werden. Wolfgang Taferner appelliert an die Eltern: „Nehmen Sie sich die Zeit, üben Sie gemeinsam mit Ihrem Kind den Schulweg und erklären Sie ihm gewisse Gefahrenstellen. Man traut Kindern inzwischen leider immer weniger zu.“
Statistik
„Im Jahr 2019 sind bereits mehr Kinder bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, als in den letzten beiden Jahren zusammen“, erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV, die alarmierenden Zahlen. Im Jahr 2017 waren es acht Kinder, im Jahr 2018 waren es drei und die Zahl für 2019 war bereits im Stand vom November bei 15. Um den Schutz der Kinder im Straßenverkehr zu erhöhen, bedarf es aber logischerweise der Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. Erwachsene sollten sich ihrer Vorbildrolle bewusst sein. Unerlässlich ist aber helle, gut sichtbare, reflektierende Kleidung!
Der „unsichtbare Schutzweg“
Im Klartext nach dem Gesetzbuch: Kindern, die eine Fahrbahn erkennbar überqueren (wollen), ist – mit oder ohne vorhandenem Zebrastreifen – das unbehinderte und ungefährdete Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Kfz-Lenker müssen dafür notfalls auch anhalten. Egal, ob Kinder einzeln, in Gruppen oder in Begleitung Erwachsener unterwegs sind – diese Regelung gilt immer und überall. Kinder verhalten sich manchmal unberechenbar – auch im Straßenverkehr. Daher zählt erst recht jede einzelne Sekunde Aufmerksamkeit, um Gefahrensituationen so gut als möglich zu vermeiden. Kinder haben immer Vorrang!
Foto: ©Irina Schmidt/adobe.stock
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.