Zeit für ein Bier
Bier ist das Metier von Karl-Heinz Ira (rechts im Bild) aus Eitweg. Der Bier-Somelier und Murauer-Vertriebsleiter gibt Tipps für Ihren gesteigerten Biergenuss.
Österreich ist ein Bierland mit Tradition. Die rund 145 gewerblichen und etwa 130 Hausbrauereien kommen auf rund 9,5 Millionen Hektoliter Gesamtproduktion inklusive Export. Der Pro-Kopf-Verbrauch an heimischem Bier liegt in Österreich bei 106 Litern pro Jahr. Damit nimmt Österreich Platz zwei hinter Tschechien ein. „Bier ist eines der reinsten Lebensmittel überhaupt“, sagt Karl-Heinz Ira, der sich seit 15 Jahren berufliche mit dem Lieblingsgetränk der Österreicher beschäftigt.
Klassiker
„Die klassischen Biersorten in unseren Breiten sind das Märzen-, Pils-, Bock- und Weißbier, die sich in Herstellung, Geschmack, Farbe und Alkoholgehalt unterscheiden“, sagt Ira. Die meistgetrunkene Biersorte ist das Märzen mit seiner goldgelben Farbe und einem malzigen und mild hopfenbitteren Geschmack. Weniger malzig und angenehm hopfenbitter tritt das hellgelbe Pils auf. Das Weißbier wiederum zeichnet ein außergewöhnliches Fruchtaroma aus, das an Banane erinnert. Vollmundig, süffig, aber sehr stark ist hingegen das Bockbier. Die optimale Trinktemperatur liegt zwischen sieben und zehn Grad. Bockbier im Winter lässt sich aber auch noch gut bei zwölf Grad trinken.
Tipps zum Flaschenbier
Bier in Flaschen sollte stehend, kühl und dunkel bei sechs bis acht Grad gelagert werden. Starke Temperaturschwankungen sind zu vermeiden. Wenn es einmal schnell gehen sollte, ist man geneigt, Bier etwa im Gefrierschrank „schockzukühlen“. Ein großer Fehler, denn dies wirkt sich negativ auf den Geschmack aus.
Gläser sind Geschmackssache
Lieben Sie es eher schlank oder kurvig? Fakt ist, dass das richtige Glas dem Bier hilft, sein Aroma zu entfalten. „Es wurde bewiesen, dass der Geschmackseindruck beim Biergenuss maßgeblich durch die Form des Trinkgefäßes beeinflusst wird. Bier und Glas bilden beim Biertrinken also eine Einheit“, sagt Ira. Denn der Geschmack wird nur zu einem gewissen Teil über die Zunge wahrgenommen. Tatsächlich entscheiden Zunge und Nase gemeinsam über die Qualität des Gerstensaftes.“ Generell gilt: Je bauchiger das Glas und je größer die Trinköffnung, desto besser kann das Aroma über die Nase wahrgenommen werden.
© KRM
Welches Bier zu welchem Essen?
Generell gilt: helles Bier zu hellen Gerichten. Je würziger die Speise, desto bitter und kohlensäurehaltiger das Bier. Umso schwere die Speise, desto leichter und milder das Bier. Starkbiere sind bei Hauptgerichten tabu.
Aperitif: Pils, Weizen
Salat: helles Weizen, Märzen
Eintopf: dunkles Bier, Spezialbier
Gebratener Fisch: dunkles Bier, Märzen
Geflügel: helles Weizenbier, Pils
Braten: Pils, dunkles Bier, Malztrunk
Steaks: dunkles Bier, Pils,
Süße Nachspeise: helles Weizen, Bockbier
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.